Bargeldloses Zahlen
"Mensch als Schwachstelle" bei Karten-Missbrauch

- Ein unbekannte Täter hob im Dezember 2021 in Bad Radkersburg vier Mal Geld mit einer gestohlenen Bankomatkarte ab.
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Kontaktloses Bezahlen birgt bei Kartenverlust ein gewisses Risiko – für die meisten überwiegen die Vorteile der NFC-Funktion. Für größtmögliche Sicherheit gibt die Polizei Tipps.
GRAZ. Wenn die Bankomatkarte auf einmal weg ist, bedeutet das Stress. Könnten doch Diebe oder nicht ganz so ehrliche Finder auch ohne PIN-Code kleinere Beträge bezahlen – wie im November 2021 in Wetzelsdorf und zuletzt Mitte März in Lend geschehen. In der Steiermark kam es 2021 insgesamt zu 167 Straftaten betreffend unbare Zahlungsmittel, 74 davon wurden aufgeklärt. Im Jahr davor waren es 279 Fälle, von denen 41 geklärt werden konnten. Wie viele davon mit der Kontaktlos-Funktion in Zusammenhang stehen, kann man bei der Exekutive nicht sagen, man unterstreicht aber: "Aus unserer Sicht bieten bargeldlose Zahlungsmittel die derzeit sicherste Bezahlmethode", so Heimo Kohlbacher, Pressesprecher der Landespolizeidirektion.

- Dieser Mann ging im März am Lendplatz mit fremder Bankomatkarte einkaufen – der Schaden blieb im dreistelligen Euro-Bereich.
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Fast alle zahlen kontaktlos
Auch Johannes Derler von der Raiffeisenlandesbank Steiermark rät beim Thema zur Gelassenheit: "Unsere Kunden sind von einer missbräuchlichen Verwendung einer verlorenen Bankomatkarte durch NFC-Funktion (Near Field Communication) selten betroffen. Bei uns werden durch einen Kartendiebstahl entstandene Schäden ersetzt. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Karteninhaber nicht grob fahrlässig gehandelt haben."

- "Karten ohne NFC-Funktion kommen bei uns so gut wie nie vor", verrät Johannes Derler von Raiffeisen.
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"Am häufigsten komme es vor, dass mit gestohlenen oder verlorenen Karten Zigaretten aus Automaten gezogen werden. Die Zahl der Raiffeisen-Kunden, die auf den NFC-Chip verzichten, ist verschwindend gering: "98,6 Prozent aller österreichischen Debitkarten verfügen über die entsprechende Funktion", verrät Derler.

- Heimo Kohlbacher: "Das System ist sehr sicher. Die Schwachstelle liegt beim Menschen."
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Sowohl er als auch die Polizei raten, um im Ernstfall etwaigen Schaden in Grenzen zu halten, verlorene Karten so rasch wie möglich sperren zu lassen. Zudem weist Kohlbacher darauf hin, dass bei Zahlvorgängen stets das Umfeld beachtet werden sollte: "Verlieren Sie Ihr Zahlungsmittel und die Personen in Ihrer Nahdistanz niemals aus den Augen und tragen Sie Ihre Zahlungsmittel eng am Körper." Um das Absaugen von Daten zu verhindern, mache es außerdem Sinn, spezielle Geldbörsen oder Kartenhüllen mit NFC-Schutz zu verwenden.
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