Mit richtig viel Schuss durch den Schulalltag
Nach Schulschluss wird geschossen: Scheibenschießen als Konzentrationsübung.
Einer "besonderen" Freizeitbeschäftigung können Schüler zweier oststeirischer Fachschulen frönen: Scheibenschießen. Entdeckt wurde dieses ungewöhnliche außerschulische Angebot im Zuge der umfassenden Sanierungsmaßnahmen aller steirischen Land- und Forstwirtschaftlichen Schulen.
Nur unter strengen Auflagen
Seit 2008 hat das Land Steiermark über 90 Millionen Euro in die insgesamt 26 Schulstandorte investiert. Dabei wurde alles saniert, angefangen von den Internaten bis hin zu den Küchen und Turnsälen. Einzige Ausnahme: Jene Räumlichkeiten und Vorrichtungen, in denen die Schüler mit Zimmergewehren Zielschießen üben können. Richtig gelesen, zwei Land- und Forstwirtschaftliche Schulen bieten ihren Schülern nämlich dieses "besondere Freizeitvergnügen". "Schießstätten und die dazu gehörige Ausstattung darf nicht aus dem Ressort finanziert werden", stellt der zuständige Landesrat Michael Schickhofer dazu klar. Eine Finanzierung durch Private und eine Nutzung unter strengen Auflagen wäre allerdings möglich. Von dieser Möglichkeit Gebrauch machen die zwei oststeirischen Fachschulen Kirchberg und Hatzendorf.
"Toller Ausgleich zum Schulalltag"
In der Land- und Forstwirtschaftlichen Fachschule Kirchberg mit dem Ausbildungsschwerpunkt Viehwirtschaft und Handwerk wurden die Luftdruckgewehre bereits vor über 20 Jahren von einem Lehrer, der auch Reserveoffizier war, angekauft. Seitdem können die 15- bis 17-jährigen Burschen in ihrer Freizeit schießen üben. "Viele von ihnen machen die Jagdprüfung und natürlich findet das Schießen unter Aufsicht statt", erklärt Direktor Roman Bruckner. "Wir sind sicher nicht militärisch angehaucht und von mir aus könnten wir den Schießstand ruhig schließen", setzt Bruckner noch nach.
Abnehmer für die Schießvorrichtungen fänden sich eventuell bereits einige Kilometer weiter in Hatzendorf. Dort überlegt der Direktor der Fachschule Hatzendorf – Schwerpunkt Tierhaltung und Direktvermarktung – Franz Patz die Installierung eines eigenen Schießstands, nachdem die Utensilien bereits von Kirchberg ausgeborgt und "gut angenommen wurden". Den Schülern müsse schließlich abseits des Schul- und Internatslebens eine spannende Abwechslung geboten werden. "Das ist ein toller Ausgleich und im Sinne der Konzentration eine gute Sache", so Patz. Waidmannsheil.
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