Museum für Geschichte: Musikalische Zeitreise ins steirische POP-Jahrhundert
Die Zeitreise beginnt auf dem Weg vom Hauptplatz in Richtung Schlossberg. Genauer gesagt im Museum für Geschichte in der Grazer Sackstraße. Dort angekommen steigen wir in die Zeitmaschine und stellen folgendes Jahr ein: 1900. Dort beginnt unsere Reise durch die steirische Popmusik.
Seit dem 15.03. kann man im Grazer Museum für Geschichte die Ausstellung „POP 1900 – 2000“ besuchen. Die WOCHE Graz war für euch am 14.03. bei der offiziellen Ausstellungseröffnung dabei und gibt euch exklusive Einblicke in die steirische Musikgeschichte.
Die Ausstellung beinhaltet populäre steirische Musik, welche die Musikszene maßgeblich beeinflusst hat. Von Volksmusik der Kern-Buam, über Jazz und Beat-Bands aus Fürstenfeld, bis hin zu Austropop von STS reicht die bunte Palette. Von allen bekannten steirischen und Grazer Musikern, unter anderem Wilfried, Ludwig Hirsch, Stefanie Werger, STS, Opus und EAV, gibt es Fotos, Tonträger und alte Videoaufnahmen zu bestaunen. Ebenso werden vergessene Künstler gewürdigt, welche zum Teil bei der Eröffnung anwesend waren und sich selbst oder Kollegen auf Fotos wiedererkannt haben.
Die Leiterin des zum Universalmuseum Joanneum gehörenden Museums Bettina Habsburg-Lothringen eröffnet den Abend im prunkvollen Eventraum. Nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten mit dem Mikrofon, begann sie zu Erzählen wie die Ausstellung zustande kam und stellte das dreiköpfige Kuratoren-Team vor. Die zahlreichen Besucher der Ausstellungeröffnung waren nun aufgelockert und erheitert, denn die technischen Probleme schienen nicht zu enden. Die Kuratoren Maria Foihofer, David Reumüller und Karl Wratschko führten die Gäste nun in die verschiedenen Jahrzehnte und dessen musikalische Highlights ein.
Eine der interessanten Anekdoten war, dass das Zentrum der steirischen BeatBands und deren Keller nicht, wie man vermuten würde, in Graz war, sondern im oststeirischen Fürstenfeld. Außerdem zeigt das Museum bislang verschollene Aufnahmen der steirischen Antwort auf Woodstock: das Festival „Popendorf 71“ im Jahr 1971 beim Schloss Poppendorf. Die Aufnahme zeigt wie unter anderem Thomas Spitzer (EAV) und Gert Steinbäcker (STS), welcher an diesem Abend anwesend war, die Bühne des Steirischen Woodstock rocken.
Alte Grammophone, Plattenspieler, Radios, Poster, Dias und Liedertexte gestalten die musikalische Zeitreise authentisch. Dies ist privaten Leihgeberinnen und Leihgebern, wie zum Beispiel Ewald Pfleger (Opus), Heinz M. Fischer (FH Joanneum) und Thomas Spitzer (EAV) zu verdanken. Am Ende der gelungenen musikalischen Zeitreise darf man dann noch an seine eigene erste Schallplatte oder CD zurückdenken und sich mit dieser dort verewigen. Die Ausstellung läuft bis Jänner 2020 und ist auf jeden Fall, egal ob alt oder jung, einen Besuch wert.
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