Gewaltschutz-Projekt "StoP"
Nachbarschaft als Schutzschild gegen Gewalt

Präsentierten die Gewaltschutzinitiative in Graz: Holding-Vorstand Wolfgang Malik, Bürgermeisterin Elke Kahr, Christian Scambor von der Männerberatung und Frauenhäuser Steiermark-Leiterin Michaela Gosch | Foto: Stadt Graz/Fischer
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In Graz wurde am Montag das Projekt "StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt" vorgestellt. Ziel ist es, Nachbarschaften für häusliche Gewalt zu sensibilisieren und Betroffenen direkt im eigenen Stadtteil Hilfe zu bieten. Neben Graz hat das Projekt auch in Leibnitz einen Standort und ist Teil einer österreichweiten Initiative, die seit 2019 umgesetzt wird.

GRAZ. "Familiäre Gewalt wird oft ins Private abgeschoben. Aber Gewalt ist nie privat", betont Michaela Gosch, Leiterin der Frauenhäuser Steiermark. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Elke Kahr, Holding-Vorstand Wolfgang Malik und Christian Scambor von der Männerberatung präsentierte man am Montag das Projekt "StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt". Mit der Initiative soll genau dieses Schweigen durchbrochen werden.

Hilfe im vertrauten Umfeld

Nachbarinnen und Nachbarn sollen nicht wegsehen, sondern aktiv handeln – etwa indem sie Hilfsangebote weitergeben oder im Ernstfall die Polizei verständigen. StoP versteht sich dabei als niederschwelliges Projekt: Es setzt auf Informationsveranstaltungen, kreative Aktionen in den Bezirken und die Sichtbarkeit bestehender Beratungsstellen. Ziel ist es, Gewalt nicht erst im Krisenfall zu thematisieren, sondern schon vorher Bewusstsein zu schaffen und Betroffene frühzeitig zu erreichen.

Zunächst wird StoP in den Grazer Bezirken Jakomini, Liebenau, Straßgang und Gösting umgesetzt, weitere Bezirke könnten folgen.  | Foto: Stadt Graz/Fischer
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Zunächst wird StoP in den Grazer Bezirken Jakomini, Liebenau, Straßgang und Gösting umgesetzt, weitere Bezirke könnten folgen. Hier entstehen sogenannte Nachbarschaftstische, bei denen sich Menschen austauschen, Vorträge hören oder gemeinsame Aktivitäten planen können. "Es gibt viele Gewaltschutz-Einrichtungen, aber es ist wichtig, vernetzt zu arbeiten und genau dort anzusetzen, wo Menschen Vertrauen haben – in den Stadtteilen, in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld“, sagt Bürgermeisterin Elke Kahr. Ein steirischer StoP-Standort ist bereits in Leibnitz aktiv. Österreichweit wurde die Initiative 2019 gestartet.

Betroffene niederschwellig erreichen

Ein Schwerpunkt des Projektes liegt auch auf der Arbeit mit Männern und Burschen: "Zentral ist, mit Männern und Burschen zu arbeiten, hier präventiv anzusetzen und gewaltfreie Männlichkeit zu stärken", erklärt Christian Scambor von der Männerberatung. Der Blick auf aktuelle Fälle zeigt die Notwendigkeit: Erst vergangene Woche kam es in Leoben zu einem Mord an einer 64-jährigen Frau. Ihr Lebensgefährte hat die Tat gestanden (MeinBezirk berichtete). Sie war bei keiner Hilfseinrichtung angebunden – ein tragisches Beispiel dafür, dass bestehende Angebote Betroffene oft nicht erreichen. Die Botschaft ist klar: Wegschauen ist keine Option. Jede und jeder kann helfen – durch Aufmerksamkeit, durch Weitergabe von Hilfsangeboten oder durch einen Anruf bei der Polizei.

Hilfe für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen

24-Stunden-Frauenhelpline: 0800/22 25 55

Frauenhäuser Steiermark: 0800/20 20 17 (24/7-Notruf) oder 0316/42 99 00

Notruf bei sexueller Gewalt: 0316/31 80 77

Caritas Divan – Frauenspezifische Beratung für Migrantinnen mit spezialisiertem Angebot für Betroffene von Gewalt im Namen der Ehre: 0676/88 01 57 44

Gewaltschutzzentrum Steiermark: 0316/77 41 99

Steirisches Hilfetelefon bei Beziehungsproblemen und Beziehungsgewalt: 0800/20 44 22 (24/7 erreichbar)

Droht akute Gewalt, Polizeinotruf unter 133 oder 112 verständigen. Gehörlose und Hörbehinderte können per SMS an 0800/133 133 Hilfe rufen.

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