Nazi-Bücher: Wenn die Geschichte Schule macht

25 Schüler der Ortweinschule werden sich in den kommenden Wochen mit den durch den Austrofaschismus und Nationalsozialismus verbannten Büchern beschäftigen. | Foto: Wolf
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Als die Schüler der vierten Klasse „Möbel- und Raumdesign“ der Ortweinschule im Deutschunterricht über die Bücherverbrennungen im Nationalsozialismus in Deutschland lernten, entfachte der Professor damit intensives Interesse an dem Thema. „Herr Professor, wie war
das eigentlich in Österreich?“. Diese Frage sollte den Anlass für ein fächerübergreifendes Projekt geben.

Verbote auch in Österreich

„Auch in Österreich gab es Büchersäuberungen – zuerst im Austrofaschismus, dann im Nationalsozialismus“, erklärt Deutsch- und Geschichte-Professor Walter Grosshaupt. „Jegliche Lektüre, die nicht vaterländisch genug war oder nicht den religiösen oder sittlichen Vorstellungen entsprach, wurde zwar nicht vernichtet aber in sogenannte ‚Giftschränke‘ gesperrt und konnte nicht mehr ausgeborgt werden.“ So auch in steirischen Mittelschulen. „Dazu gibt es detaillierte Listen.“
Es handelt sich bei den verbannten Büchern um über 100 Stück. Neben Schnitzler, Kafka, Brecht wurden auch Werke wie der Baron von Münchhausen verboten, weil es mit der damals religiös-sittlichen Erziehung im Widerspruch stand.

Schüler erforschen Geschichte

Die Schüler haben es sich jetzt zur Aufgabe gemacht, diese Bücher wieder in die Schule zurückzubringen und aufzuzeigen, warum Autoren und Werke verboten waren. „Jeder Schüler übernahm die Recherche für vier Autoren“, skizziert die 17-jährige Katja die Arbeitsabläufe. Das Interesse an Geschichte ist groß. Was ist damals passiert? Für die Schüler ist das Projekt spannend: „Selber zu forschen, in die Bibliothek und ins Archiv zu gehen und etwas herauszufinden.“
Noch stehen die Schüler am Anfang des Projektes, aber die ersten Wege sind getan. Im Landesarchiv werden die nötigen Unterlagen beschafft, aus der Landesbibliothek die Werke zusammengesucht und entlehnt.

Schüler präsentieren Ergebnisse
Am 8. Mai werden die Bücher inklusive der Rechercheergebnisse zu Autoren und zu den Motiven der Verbannung in der Schule ausgestellt. Alles rund um die Präsentation übernimmt die dritte Klasse „Produktdesign“.

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