Besuch im Tageszentrum
Nur nicht alleine im Kammerl sitzen

Kommen zwischen "Gehirnjogging" und "Denkspielen" auf einen Plausch zusammen: Frau S. und Doris Pilger, Leiterin des Tageszentrums  | Foto: Foto Jörgler
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  • Kommen zwischen "Gehirnjogging" und "Denkspielen" auf einen Plausch zusammen: Frau S. und Doris Pilger, Leiterin des Tageszentrums
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Fitnessraum und Gedächtnistraining: Im Tageszentrum Robert Stolz kämpft man gegen Einsamkeit im Alter.

Nach dem Programm "Gehirnjogging" verschlägt es Frau S. an sonnigen Vormittagen gerne auf die Terrasse vom Tageszentrum Robert Stolz. Hier sitzt man im Grünen. Links ein paar Hochbeete, die vom Senioren-Kochclub regelmäßig abgeerntet werden, geradeaus ein kleiner Park, aus dem Kinderlachen zu hören ist. "Es ist fast wie im Paradies hier", sagt Frau S. Dreimal pro Woche kommt sie ins Tageszentrum, das Angebot gefällt ihr: "Ich bin froh, dass ich nicht alleine zu Hause im Kammerl sitze." Sie habe hier schon viele neue Freundschaften knüpfen können und überhaupt, daheim wüsste sie gar nichts anzufangen mit ihrer Zeit.

Programm gegen das Alleinsein

Einsamkeit im Alter ist ein häufiges Problem, dem das Tageszentrum Robert Stolz mit einem flexiblen Betreuungsangebot entgegenwirken möchte. Hier können Senioren ab 60 Jahren, die mindestens in die Pflegestufe 1 fallen, den Tag verbringen. Oberstes Ziel: Solange wie möglich zu Hause leben können und trotzdem Teil der Gemeinschaft bleiben. "Das ist eigentlich ein Präventionsangebot", sagt Leiterin Doris Pilger, die mit ihrem Team das tägliche Programm zusammenstellt. Auf eben jenes Programm wirft Frau S. jetzt einen Blick. Im Foyer des Tageszentrums hängt eine große Wochentafel, auf der die nächsten Angebote verzeichnet sind, sortiert in vier Kategorien: Bewegung, Wissen, Kreativität und Emotion. Letzteres umfasst etwa Bingo und den schon erwähnten Kochclub. Vor dem Mittagessen stehen allerdings zwei andere Programme zur Auswahl. Zwischen "Denkspielen" und "Leitergolf" muss Frau S. nur kurz überlegen, dann gibt sie dem kognitiven Training den Vorzug. Darunter fallen Rätselaufgaben, Quizze aber auch zum Beispiel Trivial Pursuit. Das sei wichtig, um in Schwung zu bleiben, sagt Pilger.

„Bei uns ist jeder herzlich willkommen. Ein Schnuppertag ist immer möglich", betont Leiterin Doris Pilger.  | Foto: Foto Jörgler
  • „Bei uns ist jeder herzlich willkommen. Ein Schnuppertag ist immer möglich", betont Leiterin Doris Pilger.
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Aktiv werden

Frau S. besucht gerne die unterschiedlichen Bewegungsprogramme. Heute hat sie sich für das Training im Fitnessraum entschieden. Dort wartet unter anderem die virtuelle Trainerin Astrid auf sie, die auf dem Computerschirm Übungen zum Mitmachen vorzeigt. Aktiv zu bleiben sei entscheidend, sagt auch Pilger. "Die Senioren stellen oft fest, dass sie beweglicher sind, als sie gedacht hätten. Der eine oder andere muss dann auch schmunzeln, weil er vor lauter Bocciaspielen vergessen hat, dass ihm die Schulter wehtut." Nach dem Sport geht es für Frau S. zum gemeinsamen Mittagessen und schließlich in eine der Entspannungsliegen samt Vorhang. Vor dem Nachmittagskaffee müsse sie immer ein wenig die Beine hochlegen, sagt sie, "denn die sind schnell ein bissl müde".

Das Tageszentrum bietet Betreuung für Menschen, die Unterstützung bei ihrer Lebensgestaltung benötigen, und Entlastung für pflegende Angehörige. "Bei uns ist jeder herzlich willkommen", betont Pilger. Ein kostenloser Schnuppertag sei immer möglich. Und fast alle, die einmal "schnuppern", entscheiden sich für einen Besuch. So wie Frau S., für die es nach der Kaffeejause nach Hause geht. Dort wartet ihr eigener Gemüsegarten auf sie.


Robert-Stolz-Tageszentrum:

  • Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7.30 bis 17 Uhr
  • Kosten: je nach Einkommen
  • Kontakt: +43 316 7060 2900
Kommen zwischen "Gehirnjogging" und "Denkspielen" auf einen Plausch zusammen: Frau S. und Doris Pilger, Leiterin des Tageszentrums  | Foto: Foto Jörgler
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