Philip Streit: Die Samthandschuhe in der Erziehung ausziehen
Der Experte erklärt, wie man als Elternteil eine zu große Vorsicht ablegt und was es dabei zu beachten gilt.
Ein Spielplatz, ein hohes Klettergerüst und das Kind, das ganz hinauf will. Eine Situation, die bei vielen Eltern Angstgefühle hervorruft. Wachsame Sorge von Eltern ist normal, sie nimmt Notsignale auf und handelt dann umsichtig. Angst ist ein natürliches Schutzsystem, die Frage ist jedoch, wann sie sich in Übervorsicht umwandelt. So kommen Sie zu einer elterlichen Souveränität:
1. Klare Strukturen: Erstellen Sie in Ihrem Familienleben klare Abläufe und Regeln.
2. Ruhig bleiben: Versuchen Sie, auch in herausfordernden Situationen gelassen zu deeskalieren und nicht gleich in Rage zu geraten. Ruhig atmen hilft.
3. Hilfe suchen: Es ist ganz entscheidend, dass Sie nicht allein bleiben, sondern Hilfe herbeiholen und sich in Ihrem Handeln unterstützen lassen.
4. Widerstand statt Drohung: Geben Sie zum richtigen Zeitpunkt klare Botschaften von dem, was Sie wollen oder nicht. Widerstand ist eine viel bessere Alternative als Drohen. Sie sagen dem Kind klar und deutlich, was Sie nicht wollen und setzen ein klares Nein. Wenn Sie herumnörgeln und schimpfen, dann versteht Ihr Kind das nicht und Ihre eigene Unsicherheit wird steigen.
Klare Regeln
Diese klaren und souveränen erzieherischen Maßnahmen sind der Schlüssel zur Entwicklung kindlicher Selbstkontrolle. So lernt das Kind mehr und mehr, sich selbst zu kontrollieren, verantwortlich zu handeln und zu stoppen, wenn es gefährlich wird. Gehen Sie gelassen mit sich selbst um – diese Achtsamkeit hilft Ihnen, die Dinge zu überblicken und kontrolliert zu handeln. Setzen Sie sich in der Erziehung klare Ziele und bemerken Sie die kleinen Erfolge Ihres Handelns in der Erziehung, etablieren Sie ein klares Nein. So nützen Sie Ihre Angst konstruktiv.
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