Projekt "Karriereguiding": Stadt legt Fokus auf ältere Arbeitssuchende

Sind stolz auf das "Karriereguiding"-Projekt: Kurt Hohensinner, Siegfried Nagl, Christine Aschbacher, Franziska Herzog, Christian Namor, Ingo Spörk (v.l.) | Foto: Stadt Graz/Fischer
  • Sind stolz auf das "Karriereguiding"-Projekt: Kurt Hohensinner, Siegfried Nagl, Christine Aschbacher, Franziska Herzog, Christian Namor, Ingo Spörk (v.l.)
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"In großen Visionen denken, im Kleinen achtsam sein." Mit diesen Worten wollte Bürgermeister Siegfried Nagl heute zum Ausdruck bringen, dass man sich in der Stadt vermehrt den Arbeitssuchenden der Altersgruppe 50plus zuwenden möchte. "Sie tun sich schwer in den letzten Jahren, da wollen wir gegensteuern." Gelingen soll dies unter anderem mit dem Projekt "Karriereguiding", das heuer in sein zweites Jahr geht. Dieses Guiding setzte auf die Expertise aus der Praxis. Dabei begleiten Personalverantwortliche von Vorzeigeunternehmen Kleingruppen als Guides über fünf Monate hinweg. "Ältere Arbeitskräfte bringen so viele wertvolle Eigenschaften wie Verlässlichkeit und Loyalität mit. Dieses Mentoringprogramm soll dabei helfen, das ,Matching' zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu verbessern", erläutert Sozialstadtrat Kurt Hohensinner.

Win-Win-Situation für Arbeitnehmer und Firmen

Gemeinsam werden etwa Bewerbungspläne geschmiedet oder Unterlagen optimiert, damit ein neuer Job gefunden wird. "Im Vorjahr haben 74 Personen am Projekt teilgenommen, 31 haben einen neuen Job gefunden, drei Personen gingen in die Selbstständigkeit", verweist die Projektverantwortliche Franziska Herzog vom Verein IA (Integration am Arbeitsmarkt) auf die Vermittlungsquote von 45 Prozent. Auch für die teilnehmenden Firmen wie Saubermacher, Kastner & Öhler, Knapp AG, WKO Steiermark, Spar und Holding Graz ergeben sich interessante Einblicke. "Es war spannend für die Teilnehmer zu sehen, wie Bewerbungsprozesse aus Unternehmenssicht ablaufen und auf was im Lebenslauf geachtet wird", berichtet etwa Ingo Spörk, bei der Knapp AG im Human Ressources-Bereich tätig. 

50 Millionen zusätzlich

Die Kosten liegen bei rund 80.000 Euro und werden von Stadt Graz und AMS Steiermark getragen. "Beteiligte Unternehmen profitieren genauso wie die Arbeitssuchendne, da sie in kurzer Zeit Fach- bzw. Arbeitskräfte kennenlernen können", betont Christian Namor, der Geschäftsstellenleiter des AMS Graz West und Umgebung. Im Zusammenspiel aller Projektpartner wurde das Konzept heuer auch ausgebaut. "Es wird auch Einzelcoachings geben, auch eine ,Karriereguiding'-Academy wird aufgebaut", sagt die Projektverantwortliche Herzog. Auch die Bundesregierung freut sich über den Erfolg es Projekts. "Wir sind immer auf der Suche nach regionalen Best Practice-Beispielen", betont Christine Aschbacher, ÖVP-Ministerin für Arbeit. Mit ein Grund, warum bundesweit heuer zusätzlich 50 Millionen Euro für ältere Arbeitssuchende zur Verfügung stehen. "Wir wollen deshalb die bestehenden Angebote wie die Eingliederungshilfe weiterentwickeln und diese speziell im Interesse älterer Arbeitssuchender verbessern."

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