Weiz/Graz
Schäferhunde und andere Tiere aus Horrorhaltung geholt
Im Hundeanhänger groß geworden, eingesperrt in völlig verdreckte Stallboxen ohne Futter und Licht: Fünf Schäferhunde wurden durch die Veterinärbehörde Weiz abgenommen und mit der Tierrettung in die Arche Noah gebracht. Und noch weitere Tiere mussten in diesem Horrorhaushalt ihr Dasein fristen.
GRAZ. Ein schockierender Einsatz für die Tierrettung der Arche Noah in Fladnitz an der Teichalm: Anonymen Meldungen zufolge sollten fünf Hunde unter katastrophalen Haltungsbedingungen vor sich hinvegetieren. Eine Prüfung durch das Veterinäramt Weiz bestätigte dies und die Hunde wurden abgenommen und abgeholt. Vor Ort angekommen zeigte sich die Tragödie: Drei große Schäferhunde, die in einer Art Kellerabteil in engen, stallähnlichen Boxen gehalten wurden und sofort in Schutzstellung gingen, als sie die Tierretter wahrnahmen.
Kaum Licht, stark verdreckt, keine Frischluft. Bei näherem Betrachten wurde gleich festgestellt, dass drei von ihnen Ketten um den Hals tragen – ohne Zugstopp: "Halsbänder", die schon lange verboten sind. Kein Futter und kein Wasser, da die Näpfe umgeschubst worden waren.
Aufgewachsen im Hundeanhänger
Weitere zwei Hunde wurden in einem Hundeanhänger vorgefunden. Gerade einmal groß genug, um sich mühsam umdrehen zu können. Kaum Sonnenlicht, kein Sozialkontakt. Einer der beiden ist gerade einmal sieben Monate alt. Körperlich wiesen sie auf den ersten Blick keine äußerlichen Verletzungen auf. Wie es charakterlich aussieht, lässt sich noch schwer abschätzen, teilt die Arche Noah mit.
"Obwohl sie auf den ersten Blick freundlich sind, sind sie kaum sozialisiert und mit Sicherheit auch traumatisiert. Einige der Hunde weisen abgesehen von der katastrophalen Haltung deutliche Qualzuchtmerkmale wie den typischen abgesenkten Rücken der Rasse Schäferhund auf. Leider mittlerweile schon fast Standard und sogar auf diversen Hundeschauen immer wieder toleriert und prämiert. Was das für solche Hunde im Alter oder auch schon in jungen Jahren bedeuten kann, wird ignoriert", heißt es weiter.
Noch mehr gequälte Tiere
Doch in diesem "Horrorhaushalt" gab es nicht nur die fünf Hunde, sondern noch weitere traurige Schicksale: Mindestens 20 Kaninchen wurden ohne Futter und Wasser in viel zu kleinen Käfigen gehalten. Darüber hinaus auch noch zwei Ziegen ohne Futter und Wasser, in viel zu kleinen Buchten. Dem Tierhalter wurde als erste Maßnahme eine Frist auferlegt, um die Haltung zu verbessern.
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