ESC 2026
Steiermark prüft Bewerbung für Graz als Austragungsort

- Die Steiermark zeigt Interesse am ESC 2026. Ob es zu einer Bewerbung kommt, hängt von Kosten, Konzept und Entscheidung des ORF ab. Gespräche laufen an.
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Die Steiermark zeigt Interesse am ESC 2026. Ob es zu einer Bewerbung kommt, hängt von Kosten, Konzept und Entscheidung des ORF ab. Gespräche laufen an.
GRAZ. Die Steiermärkische Landesregierung zeigt sich grundsätzlich offen für eine Bewerbung um die Austragung des Eurovision Song Contest 2026. Ob es tatsächlich zu einer offiziellen Kandidatur kommt, hängt laut Landespolitik jedoch von noch offenen Fragen ab – insbesondere in finanzieller Hinsicht. Erste Gespräche mit dem ORF und weiteren Partnern sollen zeitnah erfolgen.
Voraussetzungen vorhanden
„Um eine konkrete Bewerbung der Steiermark als Austragungsort des nächsten ESC seriös in Betracht ziehen zu können, müssen zuerst belastbare Zahlen auf den Tisch“, betonte Landeshauptmann Mario Kunasek. Großveranstaltungen wie der Eurovision Song Contest hätten einen klaren wirtschaftlichen Nutzen für Tourismusregionen, Gastronomen und Beherbergungsbetriebe – auch über die unmittelbare Umgebung hinaus. Daher sei grundsätzlich eine positive Haltung innerhalb der Landesregierung vorhanden.

- Der Countertenor Johannes Pietsch hat Österreich unter seinem Künstlernamen JJ beim 69. Eurovision Song Contest in Basel vertreten und konnte den Sieg davontragen.
- Foto: Corinne Cumming/EBU
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Die Steiermark verfüge über bewährte Strukturen im Bereich Organisation, Sicherheit und Infrastruktur. In der Vergangenheit habe man mehrfach gezeigt, dass internationale Events erfolgreich abgewickelt werden können. Eine mögliche Austragung im Raum Graz könnte auch angrenzende Bundesländer wie Kärnten und das Burgenland miteinbeziehen – nicht zuletzt dank der neuen Koralmbahn-Verbindung.
ORF ist am Zug
Auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom äußerte sich positiv: „Die Steiermark ist eine großartige Gastgeberin für internationale Großevents – das haben wir bereits vielfach unter Beweis gestellt.“ Eine Austragung des ESC könne aus ihrer Sicht sowohl wirtschaftlich als auch europapolitisch ein Gewinn für das Bundesland sein. Allerdings sei auch für Khom eine fundierte Kostenabschätzung Voraussetzung für weitere Schritte.

- Der ESC-Sieg von "JJ" legt den Grundstein für die Wahl des Austragungsortes 2026 – mehrere Städte in Österreich zeigen Interesse, darunter auch Graz.
- Foto: Alma Bengtson/EBU
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Zunächst wird ein Konzept seitens des ORF erwartet, das die Grundlage für eine offizielle Ausschreibung bildet. Erst danach kann die Steiermark über eine tatsächliche Bewerbung entscheiden. Konkrete Planungen hängen somit vom weiteren Vorgehen auf Bundesebene ab.
Ob der ESC 2026 tatsächlich in der Steiermark stattfinden wird, bleibt vorerst offen. Die grundsätzliche Bereitschaft zur Austragung ist jedoch gegeben – unter der Bedingung, dass Finanzierung, Organisation und Nutzen für das Land klar definiert werden.
Reaktionen aus der Stadt
Auch aus der Stadt Graz gab es bereits erste Reaktionen. "Mit der Stadthalle hat Graz nicht nur die passende Infrastruktur, sondern auch das Know-how, um Großveranstaltungen durchzuführen", meint Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) in einem Facebook-Posting am Sonntag. Sie würde eine mögliche Bewerbung im Stadtsenat besprechen. Das Vorhaben sei nämlich nur umsetzbar, "wenn es von allen mitgetragen wird und die Kosten für die Stadt zu bewältigen sind." Dieser Meinung schließt sich auch Vizin Judith Schwentner (Grüne) an.
Kritik kommt etwa seitens Neos. Fraktionsvorsitzender Philipp Pointner hält es für wenig realistisch, dass der ESC in Graz stattfinden wird. Im Gegenteil wird die Stadtregierung zur Zurückhaltung aufgerufen.
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