Familienflüsterer Philip Streit
Tipps für einen gelungen Familienurlaub

Der Urlaub mit der Familie steht an – eine wunderbare Gelegenheit, um gemeinsame Erinnerungen zu schaffen, aber auch eine Situation mit Konfliktpotenzial.  | Foto: Unsplash/ Juan Cruz Mountford
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  • Der Urlaub mit der Familie steht an – eine wunderbare Gelegenheit, um gemeinsame Erinnerungen zu schaffen, aber auch eine Situation mit Konfliktpotenzial.
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Psychologe und "Familienflüsterer" Philip Streit gibt Tipps, wie die gemeinsame Auszeit mit der Familie am besten geplant werden kann und wie viele Regeln auch im Urlaub nötig sind.

GRAZ. Der Urlaub mit der Familie steht an – eine wunderbare Gelegenheit, um schöne Tage und gemeinsame Erinnerungen zu schaffen. Doch damit tauchen oft auch einige Fragen auf: Wie können die Bedürfnisse der Familienmitglieder unter einen Hut gebracht werden? Wie viele Regeln sind für Kinder nötig? In welchem Ausmaß sollen die Tage vorab geplant werden? Und wie kommen die Eltern selbst zur Ruhe?

Nicht alles ist planbar. Habt Freude daran, wenn etwas Spontanes entsteht.  | Foto: Unsplash/ Weiqi Xiong
  • Nicht alles ist planbar. Habt Freude daran, wenn etwas Spontanes entsteht.
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Tipps für die gemeinsame Auszeit

Grundsätzlich gilt: Der Familienurlaub ist zwar eine Auszeit vom Alltag, aber keine Auszeit von Strukturen und gemeinsamen Regeln. Im Urlaub alles schleifen zu lassen, ist also keine Option. Gleichsam ist es auch wenig ratsam, neue Regeln und Strukturen erst im Urlaub zu etablieren, denn das bietet Anlass für Konflikte. Hier einige Tipps, wie die gemeinsame Auszeit gelingt.

  1. Routine und klare Regeln sind wichtig – Flexibilität auch. Behaltet den grundlegenden Rahmen an Regeln bei, aber seht die Dinge nicht allzu eng. Das betrifft zum Beispiel die Zeiten zum Aufstehen und Schlafengehen oder für gemeinsame Mahlzeiten. Vermittelt den Kindern die geltenden Strukturen schon vor dem Urlaub in klaren Worten.
  2. Für die Nutzung von Social Media gelten die gleichen Regeln wie unter dem Jahr: Sich lange hinter dem Handy oder Laptop zu verschanzen, ist ein No-Go. Seid hier selbst ein Vorbild und verbringt wenig Zeit vor dem Bildschirm. Regelt die Bildschirm-Zeiten.
  3. Räumt allen Familienmitgliedern bei der Gestaltung der Urlaubstage ein Mitspracherecht ein. Auch Kinder können Vorschläge einbringen. Hört zu und nehmt euch Zeit, um auf Ideen und Wünsche einzugehen. Sprecht offen über Erwartungen und Pläne.
  4. Legt euch eine Auswahl an kindgerechten Aktivitäten zurecht - etwa Stadtführungen für Kinder, Besuche in Tierparks oder Erkundungen der Natur. Hört genau hin, dann erahnt ihr die Wünsche der Kinder. Achtet allerdings auf ein ausgewogenes Programm: Die Familie muss auch nicht den ganzen Tag lang Sandburgen bauen.
    Auch Kinder können Vorschläge für die Urlaubspläne einbringen.  | Foto: Pixabay
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  5. Die Familie muss auch nicht immer zusammen sein. Organisieren Sie eine Kinder-Betreuung vor Ort, damit Sie als Eltern entspannte Stunden zu zweit genießen können. Planen Sie auch Auszeiten nur für sich selbst ein. Mama oder Papa dürfen auch mal alleine ein Buch lesen oder eine Runde spazieren gehen.
  6. Wenn Sie eine Ferienwohnung gemietet haben, dann sprechen Sie die Aufgabenteilung vorher durch: Wer kümmert sich wann um Abwasch, Einkauf und Co? Welche Aufgaben können Kinder übernehmen? Erstellen Sie einen Plan.
  7. Denken Sie daran, bei Aktivitäten Kinder nicht zu überfordern und genügend Pufferzeiten einzuplanen. Haben Sie immer Verpflegung dabei. Kinder sind immer hungrig und durstig.
  8. Falls es zu Konflikten kommt, nehmen Sie sich Zeit, um die Wünsche und Bedürfnisse der Familienmitglieder zu hören. Lassen Sie Kinder erzählen, was Sie bewegt. Denken Sie auch die Möglichkeit von Ablenkungen und bringen Sie etwas Überraschendes ein. Bemerken Sie, wenn Sie selbst getriggert und wütend sind. Sie haben es in der Hand, achtsam zu reagieren.
  9. Ihre Einstellung und Haltung sind das Entscheidende: Seien Sie klar mit ihren Prioritäten, halten Sie fest, wofür Sie stehen und bleiben Sie gleichzeitig locker und beweglich, um gut auf neue Situationen reagieren zu können.
  10. Nicht alles ist planbar. Versuchen Sie nicht, alles zu kontrollieren und haben Sie Freude daran, wenn etwas Spontanes entsteht. Genießen Sie Ihren Urlaub mit allen schönen Momenten und Hoppalas als einzigartige, gemeinsame Reise.
Der Experte für Familienfragen: Philip Streit. | Foto: Konstantinov
  • Der Experte für Familienfragen: Philip Streit.
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Der Experte

Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater. Seit 1994 leitet er das Institut für Kind, Jugend und Familie in Graz, das unter 0316 77 43 44 für dich da ist. Hast du Fragen, wie du dein Leben gestalten sollst, brauchst du Rat? Deine Fragen an Dr. Philip Streit gerne jederzeit an: redaktion.graz@meinbezirk.at


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