Wasser auf die grünen Mühlen

?Wer den Tropfen nicht ehrt ...? Lisa Rücker und Lambert Schönleitner am Grünen See.
  • ?Wer den Tropfen nicht ehrt ...? Lisa Rücker und Lambert Schönleitner am Grünen See.
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Nach der Personaldiskussion im Vorfeld der Landtagswahl wollen die Grünen
inhaltlich wieder kräftig vorwärts rudern und erklären den Wasserschutz zum Leitthema.

Rund 150 Liter Trinkwasser verbraucht jede Steirerin und jeder Steirer durchschnittlich pro Tag. Tatsächlich getrunken bzw. verkocht werden davon zirka viereinhalb Liter. Der überwiegende Rest geht drauf für Dusche, Wäsche, Geschirrspülen, Blumengießen, Autowaschen und nicht zu knapp für die Klospülung. Ein Drittel des "weißen Goldes", das sind rund 50 Liter pro Tag, findet seine Ver(sch)wendung in der Toilette.
Das sind Zahlen, die man in nächster Zeit von den steirischen Grünen öfter hören wird. Die Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker und der obersteirische Abgeordnete Lambert Schönleitner starteten eine politische Initiative für mehr Sorgfalt im Umgang mit dem Trinkwasser.
Im Zentrum steht vor allem auch das Wasser aus dem Karstgebiet des Hochschwabs, weshalb der Auftakt zur grünen Offensive auch am Fuße des wasserspendenden Massivs erfolgte. Passenderweise am Grünen See in Tragöß sprachen Rücker und Schönleitner mit der WOCHE über ihr Wasserprogramm. Dessen Eckpunkte sind mehr Effizienz im Verbrauch und Schutz der Reserven.
Hochschwabwasser in Graz
"Rund ein Drittel des Grazer Wassers kommt durch die Leitung der Zentralwasserversorgung Hochschwab Süd. Deshalb und weil die Graz AG auch als Drehscheibe für die Weiterverteilung an 400.000 Menschen in der Ost- und Südsteiermark fungiert, hat die Stadt eine besondere Verantwortung im steirischen Trinkwasserschutz", erklärt Vizebürgermeisterin Rücker ihr Engagement für das Wasser aus der Obersteiermark.
Ein Drittel des Grazer Wassers, das bedeutet rund sechs Milliarden Liter pro Jahr. "Da beginnt die Effizienz bei der Wartung der Transportleitungen", sagt Schönleitner. Der Appell ist daher ein doppelter - zum einen an die Sorgfalt der Endverbraucher, zum anderen an jene der Versorger. "Die öffentliche Hand kann mit gutem Beispiel vorangehen und sie tut es teils auch schon", sagt Rücker. Als Beispiel nennt sie die Remise der Grazer Verkehrsberiebe, wo zum Waschen der Straßenbahngarnituren Regenwasser aufbereitet wird. Überhaupt seien Technologien für effiziente Wassernutzung für die Wirtschaft ein hochinteressantes Gebiet mit großen Marktchancen, sind die Grünen überzeugt.
Wassersparen im Haushalt bedeute eine kleine Lebensstiländerung, aber nicht zwingend Komfortverlust, sagen Rücker und Schönleitner. "Wir wollen Tipps geben und Möglichkeiten aufzeigen, wie man im Kleinen viel bewirken kann."
Die Klo-Rechnung
Im Großen werden auch die Wasser- und Kanalgebühren ein Thema sein, vor allem dort, wo Kostenwahrheit und Fairness noch Fremdwörter sind. Auch das trifft besonders die Landeshauptstadt: In Graz bestimmen weder die Größe der Wohnung noch die Anzahl der Personen im Haushalt und schon gar nicht der tatsächliche Verbrauch die Höhe der Rechnung, sondern die Anzahl der WCs. Ein System, das sich sonst nur in Kapfenberg bis heute gehalten hat.
Autor: karl.doppelhofer@woche.at

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