WKO Graz setzt bei Innenstadt-Mobilität weiter auf das Auto

Wollen das Auto nicht aus der Innenstadt verbannen: WKO-Regionalstellenobmann Paul Spitzer (l.) und Regionalstellenleiter Viktor Larissegger  | Foto: Foto Fischer
  • Wollen das Auto nicht aus der Innenstadt verbannen: WKO-Regionalstellenobmann Paul Spitzer (l.) und Regionalstellenleiter Viktor Larissegger
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Die Wirtschaftskammer Graz fordert die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Auto weiterhin zu gewährleisten. Kritik kommt von den Grünen.

Im Auftrag der Regionalstelle Graz der Wirtschaftschaftskammer Steiermark wurden alle Grazer Innenstadt-Unternehmer zum Thema Mobilität befragt. Aus den Ergebnissen ziehen Regionalstellenleiter Viktor Larissegger und Regionalsstellenobmann Paul Spitzer den Schluss, dass das Auto weiterhin wichtig für die Erreichbarkeit der Innenstadt bleibt. Sie fordern eine Rasche Lösung der Innenstadt-Entflechtungs-Pläne und das Überdenken der Umbauarbeiten an der Tegetthoff-Brücke.

Keine weiteren Fußgängerzonen

Allen 1.075 WKO-Mitgliedsbetrieben der Innenstadt mit wurde der Fragebogen zum Thema Innenstadt-Mobilität vorgelegt, mit der Rücklaufquote von 15,6 Prozent (168 Unternehmer) zeigt sich die WKO zufrieden. "Die Wirtschaftstreibenden und deren Mitarbeiter sind jeden Tag vor Ort und haben daher wohl den besten Einblick, wo es Verbesserungspotential gibt“, so Spitzer. 
Als wichtigste Ergebnisse präsentieren Spitzer und Larissegger, dass die Kunden von 55 Prozent der Unternehmen deren Angaben nach mehrheitlich nicht aus Graz kommen. Das eigene KFZ ist demnach für die große Mehrheit der Kunden das bevorzugte Verkehrsmittel. Obwohl grundsätzlich hohe Zufriedenheit mit der aktuellen Erreichbarkeit besteht, sehen die WKO-Mitgliedsbetriebe das Verbesserungspotential vor allem bei der Anzahl von PKW-Stellplätzen und Parkgebühren. Erst weit dahinter werden Verbesserung des Öffentlichen Verrkehrs oder der Fahrradinfrastruktur genannt.
Eine Erweiterung der Fußgängerzonen wird sowohl von den Unternehmen als auch der WKO kritisch gesehen. "Eine Ausweitung der Fußgängerzone ist nur noch in Teilbereichen, die einem Lückenschluss dienen und bereits wirtschaftlich gut bespielt werden, sinnvoll und sind nur dann zu unterstützen, wenn für wegfallende Parkplätze Ersatz in einer Tiefgarage geschaffen wird", so Larissegger.

Lange Baustellen verhindern

Unabhängig der Umfrageergebnisse will sich die Regionalstelle Graz weiterhin für die Ausweitung des Straßenbahnnetzes und die Umsetzung einer Straßenbahnentlastungsstrecke für die Herrengasse einsetzen. „Die konkreten Pläne der Entlastungsstrecke bereiten uns aber massive Kopfschmerzen. Der Bauplan für die Tegetthoffbrücke sowie den angeschlossenen Straßen sehen eine Bauzeit von über zwei Jahren vor, in der die Brücke sowie die Neutorgasse nicht befahrbar wären. Gerade angesichts der aktuellen Situation ist eine derartige massive Einschränkung der Erreichbarkeit existenzgefährdend für die gesamte Innenstadtwirtschaft“, so Larissegger und Spitzer unisono und meinen weiter: „Angesichts dessen fordern wir die Stadtregierung auf, mit den Planungsarbeiten zurück an den Start zu gehen und über mögliche Alternativen nachzudenken. Diese könnte eine Trassenführung durch die ,kleine Neutorgasse' darstellen. In diesem Fällen würde man sich den Neubau der Tegetthoffbrücke sparen, der nicht nur zeitlich, sondern auch kostenseitig aufgrund seiner Komplexität einen enormen Aufwand darstellt!“

Kritik folgt sofort

Die Aussagen der Wirtschaftskammer-Verantwortlichen stoßen auf sofortige Reaktionen der Grazer Grünen, die sich enttäuscht zeigen. "Weltweit wünschen sich Wirtschaftstreibende und Bevölkerung eine Verkehrsberuhigung für ihre Standorte, weil sie wissen, dass eine bessere Aufenthaltsqualität für die Menschen den Handel ankurbelt", so die Grüne Umweltstadträtin Judith Schwentner.

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