Öffi-Haltestellen
Wo Barrierefreiheit gegeben ist und wo sie scheitert

Barrierefreiheit bei Grazer Haltestellen sorgt immer wieder für Diskussionen. In Gösting weist etwa die Haltestelle Saitzgasse stadtauswärts einen hohen Niveauunterschied zwischen Bus und Einstiegsbereich auf.  | Foto: MeinBezirk
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  • Barrierefreiheit bei Grazer Haltestellen sorgt immer wieder für Diskussionen. In Gösting weist etwa die Haltestelle Saitzgasse stadtauswärts einen hohen Niveauunterschied zwischen Bus und Einstiegsbereich auf.
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Barrierefreiheit an Grazer Haltestellen wird immer wieder diskutiert – scheitert aber mitunter an der Finanzierung. Adaptierungsarbeiten und Projekte dazu sind dennoch seitens Stadt Graz und Holding jedes Jahr geplant.

GRAZ. 1.166 Haltestellen für Bus, Bim und Nightline umfasst das Liniennetz in Graz. Betreut von der Holding Graz gibt es sie in unterschiedlichen Ausführungen, vom Wartehäuschen über die einfache Straßenbucht mit Gehsteig bis zum einfachen Hinweispfosten am Rand der Straße gibt es sie in unterschiedlichen Ausführungen – eine Tatsache, die zu Diskussionen um Barrierefreiheit anregt.

Finanzierung limitierendes Thema

Unglücklich zeigt man sich etwa in Gösting, wo KFG-Obmann Alexis Pascuttini die fehlende Barrierefreiheit bei der stadtauswärts gelegenen Haltestelle Saitzgasse beklagt, insbesondere den Höhenunterschied zum Bus sowie den fehlenden Gehsteig. In Andritz weist Bezirksvorsteherin Doris Kampus (SPÖ) die Haltestelle Villa Sonnblick mit ihrer hohen Gehsteigkante als limitierend für Menschen im Rollstuhl aus. Auf Nachfrage bei der Holding werden Finanzierung, erforderliche Flächen sowie die durchschnittliche Zahl der Einsteigerinnen und Einsteiger an Werktagen als jene Faktoren benannt, die für eine Adaption berücksichtigt werden.

Jedes Jahr werden von der Holding Graz mehrere Haltestellen umgebaut bzw. adaptiert. Vergangenes Jahr etwa war die Haltestelle Gösting an der Reihe. | Foto: Holding Graz
  • Jedes Jahr werden von der Holding Graz mehrere Haltestellen umgebaut bzw. adaptiert. Vergangenes Jahr etwa war die Haltestelle Gösting an der Reihe.
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Zwar werden jedes Jahr mehrere Haltestellen verbessert, jedoch seien nicht alle Vorschläge bei allen Haltestellen umsetzbar. Vergangenes Jahr wurden etwa der Gadollaweg, Gösting, Savenauweg und Willi-Thaler-Straße in puncto Barrierefreiheit verbessert. Für dieses Jahr sind Adaptierungsarbeiten an etwa 30 Haltestellen geplant, die bereits grundsätzlich barrierefrei sind. Des einen Freud, des anderen Leid: Während ein größerer Umbau mitsamt abgeflachter Gehsteigkante im Zuge eines Gehsteigausbaus durch die Verkehrsplanungsabteilung für dieses oder kommendes Jahr an der Haltestelle Villa Sonnblick in Andritz vorgesehen ist, gibt es in Gösting an der Haltestelle Saitzgasse nur mittelfristige Überlegungen zu einer Adaptierung.

Digital und lesbar

Maßnahmen zur Barrierefreiheit werden dabei nicht nur durch bauliche Maßnahmen geleistet, betont man seitens der Holding, auch digitale Anzeigen seien hierfür essenziell. In Graz finden sich insgesamt 476 Anzeigen an 241 Haltestellen, aber auch deren Zahl dürfte sich so schnell nicht erhöhen. "Die Ausstattung aller Haltestellen mit digitalen Anzeigen ist derzeit unfinanzierbar, pro Standort sind Kosten von rund 30.000 Euro zu erwarten, dazu kommen Grabungskosten und mehr", erklärt man. Etwa bei der Haltestelle "Senior:innenzentrum und Salon Stolz" der Linie 3 und 5. Hier musste die Anzeige kurz nach Inbetriebnahme aufgrund eines Wassereintritts wieder entfernt werden. Der Fehler wurde mittlerweile gefunden, die Anzeige ist seit März wieder in Betrieb. 

Auch digitale Anzeigen tragen zur Barrierefreiheit bei. An der Haltestelle "Senior:innenzentrum und Salon Stolz" der Linien 3 und 5 mussten die digitalen Anzeigen wegen eines Wasserschadens repariert werden. | Foto: MeinBezirk
  • Auch digitale Anzeigen tragen zur Barrierefreiheit bei. An der Haltestelle "Senior:innenzentrum und Salon Stolz" der Linien 3 und 5 mussten die digitalen Anzeigen wegen eines Wasserschadens repariert werden.
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Lesbarkeit an Haltestellen soll unterdessen ein 2022 ins Leben gerufenes Projekt steigern, im Zuge dessen die Fahrpläne mit neuem Layout samt höheren Kontrasten, Schriften und Inhalten ausgestattet wurden, um Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen zu unterstützen. "Auch wenn die Ausstattung aller Haltestellen mit digitalen Anzeigen derzeit unfinanzierbar ist, so investieren Graz Linien doch pro Jahr einige hunderttausend Euro bzw. rund 30.000 Euro pro Standort in die Modernisierung der Tafeln", dazu Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) in einem Statement.

MeinBezirk möchte wissen: Wo gibt es Problemstellen bei den Grazer Haltestellen und was bräuchte es. Schreib uns deine Beobachtungen an graz@meinbezirk.at.

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Jedes Jahr werden von der Holding Graz mehrere Haltestellen umgebaut bzw. adaptiert. Vergangenes Jahr etwa war die Haltestelle Gösting an der Reihe. | Foto: Holding Graz
Auch digitale Anzeigen tragen zur Barrierefreiheit bei. An der Haltestelle "Senior:innenzentrum und Salon Stolz" der Linien 3 und 5 mussten die digitalen Anzeigen wegen eines Wasserschadens repariert werden. | Foto: MeinBezirk
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