Street Art
Wo du in Graz künstlerische Graffiti in Übergröße findest

Wo beginnt Kunst? Im fünften Teil der Serie "Schandflecke und Schmuckstücke" geht es um Graffiti in Graz. MeinBezirk hat mit Florian Perl alias Seas über Anfänge, Ansprüche und Ästhetik von Street Art gesprochen.

GRAZ. Es sind viele Nachrichten, die die Redaktion wöchentlich erreichen. Denn im Rahmen der vor Kurzem gestarteten Serie "Schandflecke und Schmuckstücke" hat MeinBezirk die Grazer aufgerufen, ihre persönlichen Highlights der Stadt einzusenden, aber auch das kundzutun, was sie ärgert (siehe unten). In die zweite Kategorie fallen häufige Beschwerden über "Schmierereien", sprich illegale Graffiti.

Bei vielen Grazerinnen und Grazern stoßen "anonyme Schmierereien" – wie hier beim Augarten – auf wenig Gegenliebe. | Foto: MeinBezirk
  • Bei vielen Grazerinnen und Grazern stoßen "anonyme Schmierereien" – wie hier beim Augarten – auf wenig Gegenliebe.
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Einerseits vermissen zahlreiche Leserinnen und Leser bei diesem Phänomen den Respekt vor fremdem Eigentum, andererseits werden fehlender Sinn für Ästhetik sowie kaum vorhandenes handwerkliches Können kritisiert – zwei Punkte, die man Florian Perl definitiv nicht vorwerfen kann.

Kurz und knapp: Was ist Street Art?

Street Art ist eine Kunstform, die im öffentlichen Raum stattfindet, teils ohne offizielle Genehmigung. Sie umfasst Ausdrucksformen wie Graffiti, Murals (Wandmalerei), Stickerkunst, Schablonenkunst (Stencil), Paste-Ups (Plakate) und Installationen. Im Gegensatz zu traditionellem Graffiti, das oft auf Schriftzüge (Tags) und Style-Writing fokussiert ist, enthält Street Art oft sozialkritische und humorvolle Botschaften. Bekanntester Vertreter ist der britische Künstler Banksy.

Graffiti-Kunst im öffentlichen Raum

Bereits 2021 hat sich der heute 23-Jährige Perl – auch bekannt unter seinem Künstlernamen "Seas" – selbstständig gemacht. Mit Gleichgesinnten arbeitet er im Atelier "Raum 117" in der Waagner-Biro-Straße und zeichnete sich für zahlreiche Auftragswerke für Privatpersonen wie Unternehmen – etwa an einem Wohnprojekt in der Stiftingtalstraße (siehe Video oben) – verantwortlich.

Stellt Ästhetik in den Mittelpunkt: Florian Perl alias "Seas". | Foto: Prismaundkante
  • Stellt Ästhetik in den Mittelpunkt: Florian Perl alias "Seas".
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Was ihn daran besonders reizt? "Ich finde es wichtig, dass Kunst im öffentlichen Raum stattfindet", erklärt Perl, "deshalb lege ich besonderen Wert auf den Kontext, schaue mir die Umgebung des Gebäudes an und lasse Formen und Farben in meine Bilder einfließen." Wie die Menschen im Umfeld darauf reagieren? "Wenn es fertig ist, bekomme ich hauptsächlich positive Rückmeldungen. Aber wenn ich starte, sind viele noch skeptisch, manche haben große Bedenken."

"Wernichtfragtbleibtdumm" von Seas an der Ecke Josefigasse/Keplerstraße im Bezirk Lend | Foto: Seas
  • "Wernichtfragtbleibtdumm" von Seas an der Ecke Josefigasse/Keplerstraße im Bezirk Lend
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Die anfängliche Ächtung liege auch an den unerwünschten Werken von weniger begabten Kollegen. "Wobei man dazu sagen muss, dass historisch gesehen das eine aus dem anderen entstanden ist", so Perl. "Die heutige Street Art würde es in dieser Form nicht geben, wenn nicht irgendwann einmal jemand damit angefangen hätte, eine Wand zu beschmieren."

So entstand das Wandbild bei der Smart City:

Dass die steirische Hauptstadt mehr Farbe verträgt, steht für ihn außer Frage: "In Graz gibt es sehr viele Brandmauern, also Außenwände ohne Fenster, die man gut gestalten könnte. Andere vergleichbare Städte haben da schon deutlich mehr Street Art zu bieten, aber auch bei uns steigt langsam die Wertschätzung dafür."

Kubistisch und futuristisch: "Knoten" von Seas an der Grazer Rösselmühle. | Foto: Seas
  • Kubistisch und futuristisch: "Knoten" von Seas an der Grazer Rösselmühle.
  • Foto: Seas
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Schick uns deine Fotos!

An welchen Fleckchen von Graz fühlst du dich besonders wohl und wo taugt es dir gar nicht? Schreiben uns ein E-Mail (am besten mit Foto) mit dem Betreff "Schandflecke und Schmuckstücke" an graz@meinbezirk.at.

Aus der Serie "Schandflecke und Schmuckstücke":

Wo sich in Graz der Seelöwenbrunnen "versteckt"
Geheimtipps für Ausflüge in Graz und was man sich sparen kann
Warum der wahre Stadtkern in der Grazer Burg liegt
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