Zurück in der Zivilisation, Teil 1
In der Hauptstadt Queenslands traf ich mich mit meiner vietnamesischen Freundin Ruby. Sie lebte hier seit zwei Monaten mit ihrem Verlobten Julian und ihren Schwiegereltern in Spe. Da Ruby und Julian noch kein eigenes Haus hatten wurde ich bei ihrer Freundin Quyen untergebracht.
Quyen kam ebenfalls aus Vietnam, lebte seit 7 Jahren in Brisbane und hatte ein eigenes Nail & Spa Studio, in dem auch Ruby arbeitete. Quyen residierte mit ihrem Ehemann Fred, ihrer Schwester Nguyen und ihrer Mutter in einem Haus. Hier bekam ich mein eigenes Zimmer. Was für ein Luxus! Nach Tagen und Nächten, die ich im Auto verbracht hatte, kam ich mir vor wie eine Prinzessin in einem Schloss.
Endlich hatte ich wieder etwas Privatsphäre, konnte meinen Rucksack auspacken, eine heiße Dusche nehmen und wurde mit "richtigem" Essen verköstigt. Zu Mittag gab es keine Marmelade-Erdnussbutter-Sandwiches mehr, sondern Reis mit Fleisch, Fisch oder Suppe und meine geliebten Reiscracker. Das Abendmahl war ebenfalls weitaus zufriedenstellender als das Great Depression Meal, das es im letzten Monat zu oft gab. Quyen kochte hervorragende Rumpsteaks und frittierte eifrig Karotten, Kürbis und Kartoffel. Sie und ihre Mutter lernten mich vietnamesische Spezialitäten, wie Taschen aus Reisteig mit Schweinefleisch und Schrimps gefüllt oder Banh Bao, vietnamesische Weizenmehlklöße mit Hackfleisch und Ei gefüllt zu zubereiten.
Die nächsten Tage verbrachte ich in Quyens Nagelsstudio, lernte verschiedene techniken des Nagellackentfernens und -lackierens kennen, sah Quyen beim Füllen von Acrylnägeln zu, Ruby beim künstlerischen Gestalten von Nägeln und Quyens Mutter beim Schruppen der Füße von Kunden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.