Kokain und Co
Drogen im Abwasser schockieren Gesundheitsstadtrat nicht
Die Ergebnisse des Abwasser-Monitorings, das unter anderem Rückstände und Stoffwechselprodukte illegaler Substanzen aufzeigt, bringt Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ) nicht ins Schwitzen: "Suchthilfe wird sukzessiv ausgebaut."
GRAZ. Welche Substanzen wo und in welchem Ausmaß konsumiert werden, kommt bei Untersuchungen von Wasserproben städtischer Kläranlagen zum Vorschein. Jüngste Ergebnisse riefen ÖVP-Gemeinderatsklubobfrau Daniela Gmeinbauer auf den Plan: "Informationen des Suchtkoordinators der Stadt Graz, Ulf Zeder, über den Drogenkonsum in Graz bieten Anlass zu Sorge. So zeige das Abwasser-Monitoring der Landeshauptstadt, dass immer mehr Menschen in Graz zu harten Drogen greifen. Vor allem Kokain, Cannabis und Crystal Meth sind hier die am häufigsten konsumierten Drogen." Ob infolge dessen spezielle Maßnahmen gesetzt werden, wollte Gmeinbauer von Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ) wissen.
Dieser zeigte sich wenig schockiert und verwies hierbei auf eine Studie der Medizinischen Universität Innsbruck: "Die Konsummengen von Cannabis, Nikotin, Amphetamin, Methamphetamin und Methadon scheinen sich im Vergleich zur letzten Serie kaum verändert zu haben." Ein Bericht des Bundeskriminalamtes zeigt international eine Zunahme des Konsums. Graz sei, wie der Gesundheitsstadtrat ausführt, weder Spitzenreiter noch Ausnahme.
Weniger Kokain als in St. Gallen und Brüssel
"Alkohol bleibt weiterhin die Droge Nummer eins, gefolgt von Nikotin und Cannabis", so Krotzer, der im Hinblick auf andere europäische Städte relativiert: "Der Konsum von Kokain im schweizerischen St. Gallen ist beinahe zehnmal so hoch wie in Graz, in Zürich, Brüssel, Bristol, Basel und Barcelona immerhin fünfmal höher."
Was Suchtprävention und Suchthilfe angeht, sei das Angebot seitens Land und Stadt prinzipiell ein gutes, so der Gesundheitsstadtrat, der sich zu einem sukzessiven Ausbau bekennt. Neu sei beispielsweise das im Jahr 2022 gestartete Projekt "Grauzone" des Schlupfhauses derCaritas mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie als niederschwellige Anlaufstelle für Jugendliche. Krotzer: "Auch solche Angebote wirken gegen den missbräuchlichen Konsum von Drogen und die zugrundeliegenden tieferen Ursachen."
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