Wirtschaftsbund kämpft
Ende für Kassabons bei Klein-Beträgen
Wirtschaftsbund-General Kurt Egger legt nochmals nach: Er fordert ein Ende für Kassabelege bei Rechnungen unter 30 Euro. Unternehmer und Umwelt würden profitieren.
STEIERMARK. MeinBezirk.at hatte bereits in der Vorwoche berichtet: Kurt Egger,Generalsekreträr des österreichischen Wirtschaftsbundes, macht sich für Bürokratie-Abbau in der Wirtschaft stark, ein Thema ist ihm dabei ein besonderer Dorn im Auge: Die verpflichtende Erstellung von Kassabons, ganz egal wie hoch die Rechnung ist. Deshalb fordert Egger: "Aus für alle Kassabons bei Rechnungen unter 30 Euro." Zahlreiche Leserreaktionen haben uns gezeigt, dass offenbar viele Menschen diese Idee für sinnvoll halten würden.
"Kassabons landen im Müll"
Die Belege für Kleinstrechnungen nerven nämlich Konsumenten wie Unternehmer gleichermaßen: "Die Mehrheit der Kassenbelege, insbesondere für Kleinstbeträge, landet ungenutzt im Müll, das ist eine erhebliche Ressourcenverschwendung", kritisiert Egger. Das sei weder zeitgemäß noch notwendig, weil durch die Einführung der Registrierkassa-Pflicht die Abfuhr der Steuer an die Finanzämter ohnehin geregelt sei.
Die Belegerteilungspflicht bis zu einem Betrag von 30 Euro abzuschaffen und damit eine wirtschaftlichere und umweltfreundlichere Vorgehensweise zu fördern, würde den Unternehmen eine unnötige Belastung ersparen. Egger rechnet das am klassischen Beispiel eines durchschnittlichen Eisgeschäfts vor: "Bei 1000 Rollen pro Jahr zu á 80 Meter sind das Kosten von rund 2.100 Euro, die sich ein solches Eisgeschäft ersparen würde".
Schaden für die Umwelt
Aber nicht nur die Kostenersparnis, auch der Umweltfaktor spielt eine Rolle: Hochgerechnet verursachen Einkäufe unter 30 Euro einen Papierverbrauch von 560.000 Kilometer pro Jahr, das entspricht einer Menge von 2.950 Tonnen Holz oder 2000 Fichten.
Denn, so bestätigt die Nationalbank, dass etwa 50 Prozent aller Zahlungen in Österreich unter 12,40 Euro und sogar 90 Prozent unter 51,40 Euro ausmachen. Bei etwa jährlich vier Milliarden Transaktionen liegen rund 1,7 Milliarden Zahlungen unter der Grenze von zehn Euro.
Egger bekräftigt: "Unser Vorschlag steht nicht nur im Einklang mit der Umwelt, sondern auch mit Praktiken anderer europäischer Länder, die bereits erfolgreich digitale Lösungen implementiert oder eine Bagatellgrenze eingeführt haben." Klar sei aber: Den Kunden müsse man die freie Wahl lassen, ob sie einen physischen Beleg wünschen oder nicht. Egger abschließend: "Mit dem Vorstoß wollen wir auch einen Aufruf zur Vernunft setzen und aufzeigen, wie leicht bürokratische Hindernisse reduziert werden können und ein Mehrwert für Unternehmen, Kunde und Umwelt zu schaffen ist.“
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