Mutmacher
Graz baut Initiative gegen Gewalt an Kindern aus

Hinsehen, hinhören und reden ist das Ziel der Mutmacher-Kampagne. | Foto: Keren Fedida/Unsplash (Symbolbild)
3Bilder
  • Hinsehen, hinhören und reden ist das Ziel der Mutmacher-Kampagne.
  • Foto: Keren Fedida/Unsplash (Symbolbild)
  • hochgeladen von Cornelia Gassler

Die Zahl der Betretungs- und Annäherungsverbote bei denen Kinder betroffen sind, hat sich in Graz während der Pandemie verdoppelt. Allein im vergangenen Jahr wurden 207 Betretungsverbote ausgestellt.

GRAZ. Bereits vor mehr als 30 Jahren wurde von der UNO die Konvention über die Rechte des Kindes beschlossen. Diese sichert jedem Kind grundlegende politische, soziale, ökonomische, kulturelle und bürgerliche Rechte zu, im selben Jahr 1989 wurde in Österreich Gewalt in der Erziehung verboten. Doch das Problemfeld Gewalt in Familien ist geblieben.

„Nach wie vor sind manche Kinder von Gewalt in der Familie oder in ihrem Umfeld betroffen. Diese kommt dabei nach wie vor in allen Altersstufen, Kulturen und sozialen Schichten vor", weiß Bildungs-, Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner.

Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2020 von der Stadt Graz die Kampagne „Mutmacher" entwickelt, die aufgrund ihres Erfolges auch 2022 fortgesetzt wird. Mit kleinen Kuscheltieren, den sogenannten Mutmachern, soll auf die Thematik aufmerksam gemacht und sensibilisiert werden. Wie ernst es in der Landeshauptstadt ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Allein im Jahr 2021 sind laut dem Amt für Jugend und Familie 171 Gefährungsabklärungen, 1.051 Meldungen und 207 Betretungsverbote erfolgt.

Familienstadtrat Kurt Hohensinner präsentiert einen Mutmacher. | Foto: Stadt Graz/Fischer
  • Familienstadtrat Kurt Hohensinner präsentiert einen Mutmacher.
  • Foto: Stadt Graz/Fischer
  • hochgeladen von Cornelia Gassler

Für Ingrid Krammer, die Abteilungsleiterin des Amtes für Jugend und Familie ist die Initiative auch ein wichtiges Vernetzungsprojekt: „Kinderschutz ist seit jeher eine der Kernaufgaben des Amtes für Jugend und Familie - ein gesetzlicher Auftrag, den wir nur im Verbund mit vielen Partnern erfüllen können, ich denke dabei im Besonderen natürlich an die Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, die Polizei, Kinderschutz-Einrichtungen und viele andere."

Mutmacher geschenkt

In den kommenden Wochen bekommen alle Grazer Kinder in den 3. Klassen der Volksschulen einen individuellen Mutmacher. Diese werden von den drei sozial-ökonomischen Betrieben tag.werk, Jugend am Werk und heidenspass produziert. Im heurigen Schuljahr besteht außerdem die Möglichkeit, dass Expert:innen des Jugendamtes von den Schulen zum gemeinsamen Projektunterricht eingeladen werden.

„Die Lehrerinnen und Lehrer sind die wichtigste Schaltstelle des Projekts", weiß der Jugend- und Familienstadtrat, „deshalb wollten wir diesen die Möglichkeit geben auf unser Fachpersonal zurückzugreifen."

Sensibilisierung auf allen Ebenen

Die weiteren Ausbauschritte der Initiative setzen im Bereich der Sensibilisierung an. Als eine Maßnahme wird die Nummer des Bereitschaftsdienstes in Zukunft abwechselnd mit Frauen-Notrufnummern auf den E-Rechnungen der Stadt Graz stehen. Ebenfalls kooperiert wird mit der allgemeinen Gewaltschutzkampagne der Stadt Graz, die ein Video speziell zum Thema Kinderschutz produzieren will. Darüber hinaus wird ein eigenes Kinderschutz-Maßnahmenpaket im Amt für Jugend und Familie geschnürt.

Darin soll unter anderem eine Infokampagne zum Thema „Schütteltrauma" enthalten sein. Auch auf Social Media wird es einen Schwerpunkt mit (Erklär)- Videos geben, die sich an Kinder und auch an Erwachsene richten.

So sehen die individuellen Kuscheltiere aus. | Foto: Stadt Graz/8010
  • So sehen die individuellen Kuscheltiere aus.
  • Foto: Stadt Graz/8010
  • hochgeladen von Cornelia Gassler

Das könnte dich auch interessieren:

Wohn-Hotlines und Angebote für gewaltbetroffene Frauen
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Das KosMedicS-Team um Karin Migglautsch (M.) berät zu Schönheitsfragen. | Foto: Konstantinov
3

Wohlfühlen in der eigenen Haut
KosMedicS als Ansprechpartner für ästhetische Medizin

KosMedicC ist ein innovatives Kosmetikstudio und Medical Beauty Clinics mit zehn Jahren Erfahrung zu Beauty-Themen. GRAZ. Wer Angebote rund um Schönheit und Gesundheit für Gesicht und Körper sucht, findet diese bei KosMedicS unter Karin Migglautsch und ihrem KosMedicS-Team. Ob reine Kosmetik, ärztliche Behandlung oder beides gemeinsam: Hier findet sich alles unter einem Dach, von der klassischen Gesichtsbehandlung bis zum minimalinvasiven medizinischen Eingriff. Hier werden mittels neuester...

  • Stmk
  • Graz
  • RegionalMedien Steiermark

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.