Nur ein Anbot
Grazer Neos fordern Neuausschreibung für Bim-Ankauf

- Der geplante Ankauf von 15 Straßenbahnen dürfte die geplanten Kosten von 62 Millionen Euro übersteigen. Bei der Holding Graz demonstriert man Gelassenheit.
- Foto: Foto Jörgler
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Dass beim Ankauf neuer Straßenbahnen durch die Holding Graz nur noch ein Hersteller im Rennen ist, stößt den Neos sauer auf. Diese kritisieren mangelnden Wettbewerb und fordern eine Neuausschreibung.
GRAZ. Während man sich seitens der Holding Graz betont gelassen zeigt, sei die Optik beim Ankauf der neuen Bim-Garnitur nicht optimal, wie man bei den Grazer Neos unterstreicht. Bereits 2019 und 2020 wurden im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung Testfahrten mit Straßenbahnen unterschiedlicher Anbieter durchgeführt, um dabei das Lärm- und Erschütterungsverhalten in Graz zu prüfen. Das Ziel: Der Ankauf von zunächst 15 Trams mit Option auf 40 weitere, die spätestens mit Fertigstellung der neuen Gleise in der Neutorgasse 2025 im Einsatz sein sollen.

- Ab Herbst 2019 fanden in Graz Probefahrten mit neuen Straßenbahnen statt.
- Foto: Pro Bim Gra
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Als Resultat der Tests und Überprüfungen der eingereichten Unterlagen blieben die Hersteller Siemens und Alstom/Bombardier im Rennen. Mit ebendiesen wurde ab Mai 2021 ein Verhandlungsverfahren mit vorherigem Aufruf zum Wettbewerb veröffentlicht.
Neos fordern Neuausschreibung
Dass sich nach dem Rückzug von Siemens mit Alstrom nur ein Hersteller ein Angebot an die Graz Linien gestellt hat und die Kosten die anberaumten 62 Millionen Euro überschreiten dürften, empfindet Neos-Fraktionsleiter Philipp Pointner als "katastrophal, denn durch den fehlenden Wettbewerb besteht die Gefahr, zu Höchstpreisen kaufen zu müssen." Für ihn sei nun eine Neuausschreibung angebracht, eine Anfrage im Gemeinderat in Arbeit: "Die Stadt muss sich gut überlegen, wie der Wettbewerb wieder in Schwung gebracht werden kann. Ohne Wettbewerb kann es keinen Zuschlag geben."

- Nach Siemens-Rückzug: Philipp Pointner (Neos) pocht auf mehr Wettbewerb.
- Foto: Neos
- hochgeladen von Christoph Lamprecht
Dass das Ansinnen der Neos Erfolg hat, ist freilich unwahrscheinlich. Allein aufgrund des Zeitplans steht ein Neustart des mehrstufigen Ausschreibungsverfahrens wohl außer Frage. Neben der verhältnismäßig jungen Strecke nach Reininghaus braucht es für die Anbindung zur Smart City und auf der Linie 5 zwischen Zentralfriedhof und Puntigam neue Trams. Derzeit prüft die Holding Graz die Angebotsdetails und wird einen Antrag für die Vergabe des Auftrags dem Aufsichtsrat der Holding Graz am 15. März 2023 zur Genehmigung vorlegen.
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