"Postenschacher"
Opposition boykottiert Hearing für neuen Holding-Vorstand

- ÖVP und KFG boykottieren die Teilnahme an der Findungskommission zur Neubesetzung der Holding-Vorstände. Grund ist die Besetzung der Kommission.
- Foto: Achtzigzehn/Jane
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Die Neubesetzung des Vorstands der Holding Graz wird immer mehr zum Politikum. ÖVP und KFG boykottieren die Teilnahme an der Findungskommission, da elf der 15 Mitglieder KPÖ, SPÖ und Grünen zuzuordnen seien, sie orten offenen Postenschacher. Personalstadtrat Manfred Eber weist die Vorwürfe zurück.
GRAZ. Aktuell laufen die Vorbereitungen auf das Hearing für die Stellen der Holding Graz-Vorstände, wobei es zumindest ein neues Gesicht geben wird. Wolfgang Malik wird nach 25 Jahren an der Spitze nicht mehr antreten, MeinBezirk berichtete.
Im Juli endete die Bewerbungsfrist, 69 Bewerberinnen und Bewerber stellten sich dem Auswahlverfahren. Aktuell sollte eigentlich eine Findungskommission sechs Personen bestimmen, die am 15. September zum Hearing eingeladen werden. ÖVP und KFG, die jeweils mit einer Person in der Kommission hätten sitzen sollen, setzten nun allerdings zum Boykott an.

- ÖVP-Klubobfrau Anna Hopper sieht die Besetzung der Findungskommissin als Farce.
- Foto: Stadt Graz/Pachernegg
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Opposotion ortet "Postenschacher"
Während der zuständige Personalstadtrat Manfred Eber (KPÖ) "großen Wert auf ein transparentes und nachvollziehbares Verfahren" legt, sehen ÖVP und KFG die Vorgehensweise der Stadt als Skandal. "Das aktuelle Auswahlverfahren für die Vorstände der Holding Graz verkommt immer mehr zur Farce", heißt es am Dienstag in einem gemeinsamen Statement. Kernpunkt der Kritik ist die Zusammensetzung der 15-köpfigen Findungskommission sowie die Tatsache, dass die Besetzung des Vorstands bereits feststehen soll, vor dem Kommissionstreffen.
Die Mitglieder der Findungskommsion
"Die neun-Prozent-Partei SPÖ nominiert satte fünf Personen, während die gesamte Opposition gerade einmal zwei Vertreter schicken darf", äußert ÖVP-Klubobfrau Anna Hopper ihr Unverständnis. Weitere vier Vertreterinnen und Vertreter kommen aus den Reihen der KPÖ, für Hopper ein weiterer Dorn im Auge. Deshalb möchte man die Kommission nun boykottieren: "Wir geben sicher nicht das Feigenblatt für rot-rot-grünen Postenschacher."

- KFG-Obmann Alexis Pascuttini spricht sich für eine Kommission aus je einem politischen Vertreter pro Fraktion aus.
- Foto: KFG
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NEOS nicht Teil der Kommission
KFG-Klubobmann Alexis Pascuttini schlägt in eine ähnliche Kerbe: "Die Zusammensetzung der Hearingskommission gleicht einem schlechten Witz." Sein Gegenvorschlag, um politische Färbungen zu vermeiden: "Ein Vertreter pro Klub und Fraktion, damit insgesamt sechs Personen den Holding-Vorstand neu auswählen!"
In der Vergangenheit bestanden die Findungskommissionen in der Regel aus fünf bis sechs Personen, trotz der Aufstockung auf 15 Mitglieder findet sich ein Gemeinderatsclub nicht als Teil der Findungskommission: die Grazer Neos.

- Personalstadtrat Manfred Eber (KPÖ) bedauert das Fernbleiben von ÖVP und KFG.
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Eber bedauert Fernbleiben von ÖVP und KFG
Personalstadtrat Eber bedauert das Fernbleiben von ÖVP und KFG: "Mir war in der ganzen Diskussion wichtig, dass ÖVP und KFG dabei sind." Von einem abgekarteten Spiel will er aber nichts wissen. Die politische Verteilung der Kommission habe sich zufällig so ergeben, da man das Aufsichtsratspräsidium bestehend aus Kurt Fassl, Ina Bergmann und Lisa Rücker und den Arbeitnehmervertretern Horst Schachner und Wolfgang Rucker einbeziehen wollte. Auch SPÖ-Gemeinderat Michael Ehmann sei als Mitglied des Aufsichtsrats Teil der Kommission geworden. Die parteinahen Aufsichtsratsmitglieder der anderen Fraktionen sind nicht Teil der Kommission.
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