Grüne bringen Radabstandsmesser nach Graz
Radfahren mit Abstand, Maß und Ziel

Fürs Foto noch provisorisch mit Rollmeter, wollen die Grünen (im Bild LAbg. Alex Pinter, StR Judith Schwentner) in Graz bald mit sogenannten Dashbikes, die den Abstand messen, durch Graz radeln. | Foto: Podesser
  • Fürs Foto noch provisorisch mit Rollmeter, wollen die Grünen (im Bild LAbg. Alex Pinter, StR Judith Schwentner) in Graz bald mit sogenannten Dashbikes, die den Abstand messen, durch Graz radeln.
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Abstand bitte! Seit mehr als einem Jahr ist das unter anderem eine der Voraussetzungen, um gesund zu bleiben. Ausnahmsweise nichts mit Corona, aber dennoch mit Gesundheit und Sicherheit hat das Abstandhalten nun im Zuge einer neuen Idee für alle Radfahrer in Graz.
Mit einem neuen Projekt wollen die Grünen das Radfahren in Graz nämlich attraktiver und vor allem sicherer machen, denn „neben einem unzureichend ausgebauten Radwegenetz und teils überhaupt nicht vorhandenen Radwege ist, wie eine Untersuchung des ÖAMTC gezeigt hat, es das Unfallrisiko, das viele Menschen abschreckt, mit dem Fahrrad zu fahren“, so der Grüne Landtagsabgeordnete Alex Pinter und Umwelt-Stadträtin Judith Schwentner: „Radfahren ja oder nein ist auch eine Frage der Sicherheit!"

Mehr Sicherheit durch mehr Platz

Zuletzt sind die Radunfälle in Graz wieder leicht angestiegen. Mit 516 Verletzungsunfällen erreichte man nahezu den 2017 verzeichneten Höchstwert (Zahlen 2019, eine Bilanz 2020 gibt es noch nicht). Die meisten verunfallten Radler in der Steiermark gehören der Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen an, gefolgt von den 50- bis 54-Jährigen. Hinter den „jungen Senioren“ rangieren die „jungen Erwachsenen“ der 20- bis 24-Jährigen. "Wir brauchen in Graz mehr Platz für die Radlerinnen und Radler", fordert Schwentner. "Mehr Platz bedeutet auch mehr Sicherheit." Steigen mehr Menschen auf den Drahtesel um, weil sie sich sicherer fühlen, ginge damit auch automatisch ein Nutzen fürs Klima einher.

Vorbild Deutschland

Mangelnde Seitenabstände, abrupt geöffnete Autotüren und andere Unzulänglichkeiten stellen für Radfahrer eine große Gefahr dar. Deutschland geht hier mit gutem Beispiel voran und hat seine Straßenverkehrsordnung an die veränderten Gegebenheiten bereits angepasst. So etwa muss beim Überholen mindestens ein Seitenabstand von innerorts 1,5 Metern und außerorts 2,0 Metern zu Fahrradfahrern und Fußgängern eingehalten werden, so Pinter und Schwentner, die in dieser Sache in engem Austausch mit Grazer Fahrradinitiativen stehen und die nun mit einer neuen Idee für "mehr Abstand" sorgen wollen.
Konkret befinden sich sowohl in Deutschland als auch in Österreich gerade mehrere Projekte, die sich mit Abstandsmessung beschäftigen, kurz vor der Markteinführung. Eine deutsche Firma will noch vor dem Sommer eine "Dashcam" namens "Dashbike" herausbringen, die nicht nur den Abstand misst, sondern, im Fall eines Unfalls, auch gerichtlich verwendbare Daten- und Videoaufzeichnungen per App liefert.
Die Grünen kündigen an, die ersten zwanzig Stück Dashbikes österreichweit zum Start nach Graz zu bringen und gratis zu verleihen – schon jetzt kann man sich per Mail an graz@gruene.at dafür auf die Warteliste setzen lassen.

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