Die Bezirkschefs
Schon von Anfang an ein glühender Puntigamer

- Am Hauptplatz besucht Helmuth Scheuch gerne den Würstelstand Gutmann – "eine Puntigamer Exklave", wie der Bezirksvorsteher schmunzelt.
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Seit 2017 kümmert sich Helmuth Scheuch als Bezirksvorsteher um die Anliegen in "seinem Puntigam". Bei aller Liebe zum Ortsteil stimmen ihn so manche Entwicklungen nachdenklich, weshalb er sich gegen ausufernden Bau und für Verkehrsberuhigung einsetzt.
GRAZ/PUNTIGAM. "In den letzten Jahrzehnten hat sich bei uns so einiges geändert", weiß Helmuth Scheuch. Zwar wurde der Puntigamer Bezirksvorsteher 1957 auf dem Gebiet des jüngsten Grazer Bezirks geboren, damals gehörte dieses aber noch zu Straßgang. Eigenständig sollte Puntigam erst über 30 Jahre später werden.
"Die Gegend war geprägt von Gärtnereibetrieben und Grünflächen", so Scheuch, "ein klassischer Arbeiterbezirk, wo die kleinen Häuslbauer sich jeden Groschen abgespart und Ziegel für Ziegel ihr Eigenheim errichtet haben." Die baulichen Entwicklungen der letzten zehn Jahre mit zahlreichen Neubauten, bei denen der Platz maximal ausgenutzt wird, stimmen ihn kritisch. Denn: "Das Ortsbild spielt dabei scheinbar keine Rolle. Private kriegen kein Grundstück mehr. Sie haben keine Chance gegen Immobilienverwerter, die preislich alles überbieten", so der Bezirksvorsteher.

- Seit 2017 ist Helmuth Scheuch (ÖVP) Bezirksvorsteher von Puntigam.
- Foto: Fischer
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Dabei hinke die Infrastruktur den Bauvorhaben hinterher. "Es braucht schlichtweg mehr Rechte für Anrainer", ist Scheuch überzeugt. Ebenso, dass die Stadtpolitik die Bezirksvertretung ernster nehmen sollte: "Wir wissen ja, was bei uns die Themen sind, aber leider sind wir nicht gerade mit Kompetenzen gesegnet."
Überparteiliche Stärke
Ebendiese Herausforderungen würden zu Zusammenhalt führen, so der ÖVP-Mann: "In der gesamten letzten Periode haben wir im Bezirksrat keine parteipolitische Diskussion gehabt. Wir bringen fast alle Anträge überparteilich ein, um ihnen mehr Stärke zu geben." Besonders stolz ist Helmuth Scheuch auf den Elternhalteplatz für das künftig ausgebaute Schulzentrum Puntigam.

- Zu den Lieblingsplätzen von Helmuth Scheuch gehört der Murradweg und seine Verweilmöglichkeiten.
- Foto: privat
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Zudem hat der Bezirksrat gemeinsam mit einer örtlichen Interessensgemeinschaft eine strukturelle Entlastung für die Rudersdorferstraße konzipiert und das Einverständnis der betroffenen Grundstückseigentümer:innen eingeholt. "Präsentiert haben wir das Konzept bereits im Juli 2021. Im Grunde ist alles geklärt, die Stadt könnte morgen mit dem Bau der Entlastungsstraße beginnen", hält Scheuch, der "Ausdauer" als wichtigste Eigenschaft für seinen Job nennt, hoffnungsvoll fest.
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