Werbung im LKH
Stadt Graz buhlt um Pflegekräfte in den Kages-Spitälern
Kurios: Erst kürzlich kritisierte die Stadt Graz den Wiener Spitalsverbund massiv für das Werben um Pflegepersonal in den steirischen Landesspitälern. Jetzt macht man – über die Geriatrischen Gesundheitszentren – genau das Gleiche.
GRAZ. Schon spannend: Noch Mitte Jänner hatte sich der Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer massiv über den Wiener Spitalsverbund empört: Der hatte sich nämlich "erdreistet" mittels einer Werbung auf einer Grazer Straßenbahn in den Landeskrankenhäusern der steirischen Spitalsgesellschaft Kages in Graz um Pflegepersonal zu werben (die "Kleine" berichtete).
Es sei als ein "nicht freundlicher Akt" der Wiener zu werten, in der Steiermark quasi zu "wildern" und Pflegepersonal zu suchen. Er habe wenig Verständnis für die "Loch-auf-Loch-zu-Politik" der Wiener. Und er werde mit dem "Ankünder" Gespräche führen, ob man "auf solche Geschäfte angewiesen ist".
Jetzt wirbt Stadt Graz in steirischen Spitälern
Nun: So schlecht scheint die Strategie der Wiener nicht zu sein, denn Krotzer macht jetzt in seinem eigenen Ressort ordentlich Gebrauch davon: Seit Anfang Februar werben nämlich die Geriatrischen Gesundheitszentren (GGZ) der Stadt Graz um Personal – und das an sehr prominenten Stellen. So zum Beispiel ganz konkret am Grazer LKH-Universitätsklinikum, in der Parkgarage, am Vorplatz, bei der Endhaltestelle der Linie 7. Auch rund um die Standorte des LKH Graz II positioniert man sich mit "Abwerbe-Plakaten", so etwa in der Wagner-Jauregg-Straße und in Eggenberg. Auch bei der Krankenpflegeschule der steirischen Spitalsgesellschaft Kages in Frohnleiten prangen bereits Personalplakate der GGZ.
Graz will Schülerinnen und Schüler erreichen
Genau diesen Hintergrund bekräftigt auch Krotzer: "Die GGZ werben derzeit mit einer Kampagne, um Schüler:innen bzw. Student:innen der Ausbildungsstätten wie FH Joanneum und Landespflegeschulen zu erreichen." Im Fokus der Plakatserie stünde nicht das Ziel, Personal in der Kages abzuwerben, sondern die Auszubildenden zu erreichen. Daher positioniere man die Kampagne rund um die Pflegeschulen.
Denn, so Krotzer weiters, die GGZ seien ein attraktiver Arbeitgeber, der neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorwiegend durch persönlichen Kontakt im Rahmen von Praktika für sich gewinne. Im letzten Jahr haben die GGZ rund 600 Praktikantinnen und Praktikanten betreut. Insgesamt gehe es darum, den Pflegeberuf quer über alle Träger hinweg attraktiver zu machen, so Krotzer abschließend.
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