Neuer Landesrat
Was Karlheinz Kornhäusl für steirische Spitäler plant
Seit 17. Oktober steht der Grazer Karlheinz Kornhäusl an der Spitze des Spitals-, Gesundheits- und Sportressorts in der Steiermark. Im Gespräch mit MeinBezirk.at zieht der Neo-Landesrat ein erste Bilanz.
STEIERMARK. "Gut." Mit einem optimistischen Lächeln, kurz und knapp antwortet der 41-jährige ÖVP-Politiker Karlheinz Kornhäusl auf die Frage, wie es ihm denn so gehe in der neuen Funktion. Nachsatz: "Meine Welt hat sich aber schon ein paar Mal gedreht in den letzten Wochen. Viele Termine habe er absolviert, spannende Eindrücke gesammelt. "Ich habe viele begeisterte Menschen getroffen, aber auch Menschen, die sich Sorgen machen."
"Hochzeitstag nicht vergessen"
Den Terminstress lenkt sein Büro in die richtigen Bahnen. "Anfangs habe ich noch selbst Dinge ausgemacht, das habe ich aber relativ schnell eingestellt", gesteht Kornhäusl. Jetzt koordinieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeitstage – und auch die privaten Termine. Der Hochzeitstag etwa ist im Kalender bereits ausgeblockt. "Sonst habe ich zuhause ganz schlechte Karten", schmunzelt Kornhäusl. Wie steht die Familie ingesamt zur Entscheidung, in die Politik zu gehen? "Meine Frau kennt mich ja nur so, ich war ja zuvor schon als Ärztekammer-Funktionär und Bundesrat politisch aktiv", sagt der Vater zweier Töchter. Jetzt sei die Zeit halt nochmals weniger geworden. "Die Zeit, die bleibt, nutzen wir halt sehr intensiv."
Und er muss auch mit knallharter Analyse seines Nachwuchs leben. Denn eine seiner Töchter ließ eine Freundin am Schulweg wissen: "Mein Papa hat jetzt einen neuen Job, er sitzt den ganzen Tag langweilig in einem Büro ..."
Arzt und Politiker
Dass dem Papa im Büro nicht wirklich langweilig wird, dafür sorgt ohnehin die heimische Spitalspolitik. Hat man da als Arzt einen anderen Blick auf die Dinge? "Ja, man kann ja seinen Lebenslauf nicht ausblenden." Er habe ja auch in mehreren Häusern gearbeitet, in Graz, in der Südsteiermark, zuletzt im LKH West, sei immer noch im Austausch mit den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. "Aber ich war auch mein ganzes Leben politisch aktiv, in der ÖH, der Ärztekammer, im Bundesrat", setzt er auf die fachlich-politische Kombi.
Der Reformbedarf im Gesundheitssystem sei ihm bewusst. "Wir haben da einige Baustellen. Und ich nenne es bewusst Baustellen, weil das nichts Schlechtes ist. Aus Baustellen kann etwas entstehen." Aber es sei prinzipiell ein gutes System, man müsse die Dinge jetzt eben anpacken. "Es wird nicht die eine allheilbringende Lösung geben, die Zukunft liegt in der Vielfalt." Und die reiche von der Hotline 1450 über die niedergelassenen Ärzte bis hin zu den Spitälern und dem Uni-Klinikum in Graz. Beim Personal habe man mit dem 130-Millionen-Euro-Paket einiges bewegt. "Mir ist aber bewusst, das Geld nicht alles ist", sagt Kornhäusl. Hier will er an mehreren Ebenen anpacken, zum Beispiel bei der Kinderbetreuung. Aktuell läuft eine Evaluierung dazu in den steirischen Spitälern, Betreuungszeiten sollen sich stärker an den Dienstzeiten des ärztlichen und Pflegepersonals orientieren. Ein Modell, dass der Jung-Mediziner Kornhäusl übrigens 2017 im LKH Wagna schon initiiert hat.
Neue Sportstrategie
Neben der Gesundheitsreform soll, so Kornhäusl, 2024 auch eine Sportstrategie vorangetrieben werden. "Denn der Sport ist ohnehin der verlängerte Arm der Gesundheitspolitik. Er ist aber noch viel mehr, weil er auch Integration, Inklusion und das Ehrenamt umfasst." Genug zu tun also für den neuen Landesrat, oder? "Es hat sich am Anfang richtig angefühlt, es fühlt sich immer noch richtig an."
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