Der neue Stadtteil Reininghaus, beim Jochen-Rindt-Platz in Graz!

Bis 2025 entsteht auf den Reininghausgründen ein neuer Stadtteil, für bis zu 10.000 Menschen. In Graz wird im Moment, eines der größten Stadtentwicklungsprojekte von Europa realisiert. 

Schon vor 5000 Jahren führte eine Straße vom Schlossberg, ungefähr entlang der Prankergasse, Friedhofgasse und Reininghausstraße nach Baierdorf. Seit der Römerzeit kreuzt die Straße die Alte Poststraße. Graz lag damals auf der linken Seite vom Fluss und viele Reisende zogen deshalb an der Stadt vorbei. Die Bürgerlnnen der Stadt erweiterten im Jahre 1361 damals ihr Stadtgebiet über die Mur hinaus und an der Kreuzung am Steinfeld (ca. beim Steifeldfriedhof) entstand das größte Mauthaus der Stadt. Daneben stand bereits im Mittelalter, ein Wirtshaus mit Übernachtungsmöglichkeiten.
Die Grundherren des Wirtshauses waren damals Eggenberger. Dem damaligen Wirt Lorenz Schaupp wurde im Jahre 1669 zum ersten Mal, die Erlaubnis erteilt eine Brauerei zu errichten und Bier auszuschenken. Im nächsten Jahrhundert wechselte die Mauthausbrauerei mehrmals den Besitzer.

Im Jahre 1853 wurde es von Johann Peter Reininghaus und seiner Gattin Therese Mautner Markhof erworben. Die Brüder Johann Peter und Julius Reininghaus gründeten die Firma ,,Brüder der Reininghaus". Ihre Blütezeit erlebte die Brauerei Reininghaus im Jahre 1892 und die Brüder bringen sich intensiv in die Grazer Stadtentwicklung ein. Die Familie Reininghaus emigriert im Jahr 1939 und zwischen 1944/45 wird die Brauerei der Familie, mit der Brauerei Puntigam zwangsfusioniert. Die Brauerei wird mehrmals bombardiert und am Gelände wurden Kriegsgeräte hergestellt.

Zwischen 1946/47 kehrt die Familie Reininghaus aus dem Exil zurück und findet die Brauerei durch die vielen Bombenangriffe, in einem katastropalen Zustand vor. Danach wird die Bierproduktion nach Puntigam verlegt. Fast das gesamte Brauereigelände und der größte Teil der Fabriksgebäude, stehen über viele Jahre leer.

Ein wichtiger Impuls für die Aufwertung vom Areal, erfolgte im Jahre 1997 mit der Ansiedelung der FH Joanneum im Rahmen von URBAN I.
In den Jahren 2001/05 erfolgte im Rahmen vom EU-geförderten Projekt URBAN II, der Bau der Helmut-List-Halle und im Businesspark Reininghaus wird ein Start-up-Center errichtet.

Im Jahre 1997 wird die Steirerbrau AG durch die Brau Union übernommen und im Jahre 2003 übernimmt der Brauereikonzern Heineken die Aktien. Die Immobilienentwicklungs GmbH ,,Asset One" kauft 2005 das Areal und stellt fünf Jahre später mit der Stadt Graz, den Rahmenplan zur Entwicklung des neuen Stadtteils vor.

Nach dem negativen Ausgang der Bevölkerungsbefragung (für Erwerb durch die Stadt Graz) und dem Rückzug von ,,Asset One" wird das Areal ab 2012 an private Eigentümer verkauft.
Ab 2013 beschließt der Grazer Gemeinderat die Flächenwidmungsplanänderung für die Reininghaus Gründe, ab 2014 laufen die Architekturwettbewerbe für die einzelnen Quartiere (insgesamt 20) und seit 2017 werden die ersten Bauprojekte umgesetzt.

Die Ausbauen für eine optimale Mobilität, laufen seit den Jahren 2018/19.
Im Frühjahr 2020 haben die ersten Bewohnerinnen und Bewohner, ihr neues Zuhause bezogen. Im Oktober 2021 wurde der neue Jochen-Rindt-Platz eingeweiht und am 26. November 2021 wird die Straßenbahnverlängerung ihren Betrieb aufnehmen.