Conference League
0:3 in Liebenau, Lille für Sturm eine Nummer zu groß
Am Donnerstagabend trafen im Achtelfinal-Hinspiel der Conference League Sturm Graz und Lille OSC aufeinander. Vor etwas mehr als 13.000 Stadionbesucherinnen und -besuchern mussten sich die Hausherren in der Merkur Arena mit 0:3 geschlagen geben. Besonders bitter: Für Manprit Sarkaria ist nach einem Außenknöchel-Bruch die Saison vorbei.
GRAZ/LIEBENAU. Unangenehmen drei Grad Celsius und Nieselregen zum Trotz ist die Merkur Arena beim Aufeinandertreffen des SK Sturm und des Lille OSC gut gefüllt. Dabei haben lediglich rund 200 Fans der favorisierten Franzosen den Weg in die steirische Landeshauptstadt gefunden, die in der Anfangsphase ihre Mannschaft mit deutlichen Ballbesitzvorteilen (zeitweise 85%) aber ohne zwingende Großchancen sehen.
So gehört in der 10. Minute auch die erste Standardsituation des Spiels Lille, den Corner pflückt sich Sturm-Keeper Vitezslav Jaros allerdings souverän aus der Luft. Auf der Gegenseite hat LOSC-Schlussmann Lucas Chevalier bis dahin nichts zu tun, Sturm nur ganz selten überhaupt in der gegnerischen Hälfte. In der 16. Minute dann ein Lebenszeichen der "Schwoazn" – David Schnegg flankt von links in die Box, wo Sturm-Goalgetter Mika Biereth wartet, doch Chevalier entschärft.
Wenige Minuten später nimmt sich Jonathan David vor dem Tor der Grazer ein Herz, allerdings findet der wuchtige Schuss nicht sein Ziel, Abstoß. Darauf erstmals Eckball für die eigentlich standardsituationsstarken Gastgeber, es bleibt beim 0:0. In Minute 28 macht es Sturms Hintermannschaft David zu einfach und der Kanadier stellt aus kurzer Distanz auf 0:1. Nicht unverdient, die "Doggen" aus Lille bislang spielbestimmend. Und nur weil Jaros sechs Minuten später eine Heldentat vollbringt, schafft es Hakon Arnar Haraldsson nicht per Kopf die Führung der Nordfranzosen zu erhöhen.
LOSC lässt sich nicht beirren
Immerhin: Sturm ist inzwischen aufgetaut, sodass Manprit Sarkaria in der 38. Minute den Ausgleich am Fuß hat, dabei aber von Angel Gomes getacklet wird und Chevalier mit dem Fuß abwehren kann. Trotz klarem Kontakt, gibt es keinen Strafstoß für die Grazer – Sarkaria muss dennoch ausgewechselt werden und verlässt den Platz gestützt und mit Eisumschlag am Knöchel. Für ihn geht es in Krankenhaus, Diagnose: Bruch des Außenknöchels, Operation nötig – die Saison ist für den Wiener damit gelaufen.
Für ihn kommt kurz vor Ende der ersten Hälfte William Böving ins Spiel. Auch zwei Minuten Draufgabe ändern nichts, es geht mit 0:1 in die Pause.
Die zweite Halbzeit geht weiter, wie die erste geendet hat, Sturm frech, aber der Ausgleich scheint unwahrscheinlich. In der 51. Minute dann die Vorentscheidung: Haraldsson knallt den Ball an die Latte, David staubt ab, 0:2 für den LOSC. Wenig später bleibt Jaros Sieger über David und sowohl Otar Kiteishvili als auch Böving und Tomi Horvat kommen zu Torchancen. Doch in der 71. Minute macht Edon Zhegrova endgültig den Deckel drauf und befördert das Spielgerät vom rechten Flügel per Weitschuss ins Kreuzeck, 0:3.
Es folgen Dreifachwechsel auf beiden Seiten, für neue Akzente bei Sturm sorgt Youngster Amady Camara. Die Grazer bemüht, Lille bleibt – trotz Support des gesamten Stadions auch in der Schlussphase – eine Nummer zu groß für Sturm. Zum Rückspiel in Lille kommt es bereits am nächsten Donnerstag, dem 14. März (Ankick: 21 Uhr). Ein Aufstieg ins Viertelfinale der UEFA Conference League liegt für Sturm allerdings in weiter Ferne: Für den Verbleib in Europa bräuchte es schon ein schwarz-weißes Auswärtswunder.
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