Der Arzt, dem die Kicker des SK Sturm vertrauen

Voller Einsatz für die Kicker des SK Sturm: Unfallchirurg und Sporttraumatologe Maximilian Kerl. | Foto: Jorj Konstantinov
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  • Voller Einsatz für die Kicker des SK Sturm: Unfallchirurg und Sporttraumatologe Maximilian Kerl.
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Maximilian Kerl ist einer der Mannschaftsärzte des SK Sturm. Er erzählt von Erfolg und Herausforderungen.

Leistungssport ohne die richtige medizinische Versorgung ist undenkbar, egal in welcher Sportart. Dass auch die Fußballer des SK Sturm höchstprofessionell betreut werden, versteht sich da von selbst. Einer der Sturmärzte ist Unfallchirurg und Sporttraumatologe Maximilian Kerl.

Spiele und Schnupfen

"Alleine könnte man eine Mannschaft wie Sturm nicht betreuen, wir sind ein Team aus vier Ärzten, auch mit den Physiotherapeuten und dem Reha-Trainer wird eng zusammengearbeitet", berichtet Kerl. Neben der Betreuung bei allen Spielen ist Kerl auch bei mindestens ein bis zwei Trainings pro Woche dabei. "Wenn wirklich etwas passiert, kümmern wir uns um die Abklärung und richtige Versorgung, da arbeiten wir mit der Infrastruktur des UKH." Aber auch bei alltäglichen Dingen, also wenn die Spieler Schnupfen oder Husten haben, werden sie von den Sturm-Ärzten versorgt. "Eigentlich sind die Spieler da wie kleine Kinder, sie müssen sich um nichts kümmern", lacht Kerl.

Fitspritzen als letzter Ausweg

Kerl stellt aber klar, dass Profisportler vollkommen anders als "normale" Patienten zu behandeln sind: "Der Sportler hat seinen Körper ja quasi ,verkauft', der kann zumeist bei einer Verletzung nicht einfach Ruhe geben und sich auskurieren. In der Behandlung muss hier alles maximiert und beschleunigt werden – das ist natürlich immer mit einem Risiko verbunden." Das berühmte "Fitspritzen" der Sportler sei dabei eine Notlösung: "Hier unterdrückt man ja nur den Schmerz, das ist nie gut. Aber in Absprache mit den Spielern muss das ab und zu einfach sein." Um die optimale Versorgung der Sportler gewährleisten zu können, müsse das Vertrauensverhältnis zwischen Athlet und Arzt stimmen: "Die Spieler müssen uns vertrauen, wir können ja auch auch nicht alles selbst machen und verweisen sie manchmal zu anderen Ärzten. Umgekehrt müssen auch wir Bescheid wissen, ob die Spieler vielleicht bei einem anderen Arzt waren."

Stärker zurück

Während einer Verletzungspause können so aber sogar positive Dinge erreicht werden, das im Moment in den sozialen Medien so beliebte "#comebackstronger" ist mehr als eine Floskel: "Wenn einer beispielsweise mit Gipsfuß herumlaufen muss, kann man in der Zwangspause den Oberkörper stärken – was bei den Kickern ja sonst oft zu kurz kommt. So kann man eventuell sogar gestärkt zurückkommen."
In der Arbeit mit den Fußballern bleiben einige Erlebnisse natürlich besonders in Erinnerung: "Leider sind das oft die schwereren Verletzungen. Philipp Huspeks Handverletzung etwa, da haben wir viele lange und intensive Gespräche geführt, ob wir operieren oder nicht. Das schweißt aber auch zusammen – man bekommt eine extrem enge Beziehung." Dafür gibt es aber auch besondere Erfolgserlebnisse: "Simon Piesinger ist nach seinem zweiten Kreuzbandriss aus Altach extra wieder zu uns gekommen, obwohl die in Vorarlberg sicher auch eine sehr gute medizinische Abteilung haben!" Bei so einer guten Beziehung zu den Spielern wird auch vergessen, dass Kerl früher für Sturms Erzrivalen, den GAK, gearbeitet hat – gehäkelt wird er deswegen nicht: "Da war es beim GAK schwieriger, schließlich bin ich damals als bekennender Sturmfan zu ihnen gekommen ..."

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