Kommt der Stadiongipfel?
Der Kampf um die neuen steirischen Fußballstadien

- Eigenes Stadion für Sturm: Wird die Merkur-Arena künftig gänzlich in schwarz-weiß erstrahlen?
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Der SK Sturm hätte gern ein eigenes Stadion, der TSV Hartberg will ein neues bauen, dahinter "lauern" der GAK und Lafnitz. Eine Bestandsaufnahme der steirischen Fußball-Infrastruktur.
Vom Zaun gebrochen hat die steirische Stadiondebatte die – noch nicht einmal angelobte – neue Grazer Stadtregierung. Denn während sich die "alte" schwarz-blaue Koalition auf eine 1-Stadion-Politik einzementiert hatte, zeigt sich die neue KPÖ-Grüne-SPÖ-Spitze durchaus nicht abgeneigt, in Graz ein zweites Stadion für den GAK zu bauen.
Heimstätte für Damen- und Jugendnationalteams
Demnach würde der SK Sturm die "Merkur"-Arena in Graz-Liebenau langfristig pachten und zur schwarz-weißen Heimstätte machen. Der Zweitligist GAK wiederum sollte dann ein schmuckes 8.000-Zuschauer-Stadion erhalten – genau bei jener magischen Grenze, die von der UEFA für ein so genanntes "Kategorie 4"- bzw. Elite-Stadion vorgesehen ist. Damit hätte man den an sich höchsten Standard erreicht und zielt zusätzlich zur eigenen Heimat auf einen zweiten "Rechtfertigungsgrund" ab: Man wäre damit idealer Standort für Länderspiele von Nachwuchsnationalteams – und auch für das österreichische Frauenteam. Dieses wäre ohnehin seit längerem auf der Suche nach einer fixen Heimstätte. Und hat man Teamspiele, hat man auch bessere Chancen, den Bund als Finanzier an Bord zu holen.
Hartberg plant Multifunktions-Arena
Genau da kommt der zweite steirische Erstligist, der TSV Hartberg, ins Spiel. Denn in der Oststeiermark ist man ebenfalls fleißig am Planen eines neuen Stadions. Laut Obmann Erich Korherr soll eine Multifunktionsarena entstehen, die ganzjährig – nicht nur vom Fußball – bespielt werden könnte. Damit sei auch eine rasche Refinanzierung der Investition machbar. Das geplante Fassungsvermögen des Hartberger Stadions kommt wenig überraschend: 8.000 Besucher sollen dort Platz finden. Denn auch Hartberg sieht sich als neuer Austragungsort für Ländermatches der Damen und der Nachwuchsteams, vor allem auch wegen der räumlichen Nähe zur österreichischen Teamcamp-Destination Bad Tatzmannsdorf.

- Plant mit dem TSV Hartberg eine Multifunktions-Arena: Obmann Erich Korherr.
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Nur ein neues Stadion für die Steiermark
Klar ist, so Korherr: "Ohne Unterstützung der öffentlichen Hand ist ein Neubau für uns nicht zu stemmen." Ganz so abwegig ist das aber nicht, denn rein theoretisch hat die Oststeiermark die gleiche Voraussetzung wie die Landeshauptstadt: Da wie dort gibt es einen Erstligisten (Hartberg, Sturm) und einen Zweitligisten (Lafnitz, GAK). Da könnte es durchaus Sinn machen, in der Oststeiermark zumindest ein Kategorie-4-Stadion zu haben und nicht ein zweites in Graz zu bauen. Dass beide Regionen eine komplett neue Arena bekommen, darf man aktuell wohl ausschließen. Der Ball liegt jetzt im wahrsten Sinne des Wortes bei Sportminister Werner Kogler und Sportlandesrat Christopher Drexler. Der wohl sinnvollste Weg wäre wahrscheinlich ein Gipfel aller beteiligten Vereine und aller Verantwortlichen in Bund und Land, um die steirische Fußball-Infrastruktur auf neue Beine zu stellen.
So sieht es in Graz aus: die 2-Stadien-Diskussion


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