Der Sport ruht: Hilfspakete als letzter Anker
Diese Metapher hätte man sich wohl lieber erspart, aber just zu Allerheiligen wurde mit den neuen Einschränkungen von Seiten der Bundesregierung der Amateursport für heuer buchstäblich zu Grabe getragen. Besonders betroffen ist natürlich der Fußball: Unterbrochen werden nicht nur sämtliche Ligen und Klassen von der Regionalliga abwärts, sondern auch sämtliche Nachwuchsbewerbe. Während von Seiten der Verantwortlichen Verständnis für Maßnahmen, um der Coronapandemie Herr zu werden, gezeigt wird, schwingt aufgrund des totalen Sport-Lockdowns naturgemäß auch Unsicherheit mit.
Keine Cluster beim Fußball
"Von 8.999 seit Beginn der Saison und bis 26. Oktober geplanten Spiele mussten lediglich 122, also 1,36 Prozent, wegen Covid-19 abgesagt werden. Eine wirklich eindrucksvolle Leistung, die unterstreicht, wie perfekt der Mannschaftssport Fußball eingespielt ist. Ich kann mich nur bei den ehrenamtlich tätigen Funktionärinnen und Funktionären für ihren Einsatz mit Erstellung von Hygiene- und Präventionskonzepten, zusätzlichem zeitlichen und finanziellen Aufwand für Desinfektion, Schutzmaßnahmen etc. bedanken", sagt der Direktor des Steirischen Fußballverbandes, Thomas Nußgruber. Es bestehe aber der unbedingte Wille, die laufende Saison im Jahr 2021 fortzusetzen. "Wir wollen unbedingt sportliche Entscheidungen herbeiführen."
Ziel: Einnahmeentgang ersetzen
In der nun langen Winterpause bleibt die Hoffnung, dass die vielfältige (Fußball-)Vereinsstruktur in der grünen Mark nicht dezimiert wird und sich beispielsweise Kinder und Jugendliche vom runden Leder abwenden. Umso wichtiger sei es, dass niemand im Regen stehen gelassen wird. "Die Bundesregierung muss nun dafür sorgen, dass bestehende Hilfs- und Unterstützungsprogramme für den Sport weiterlaufen, rasch und unbürokratisch abgewickelt und gegebenenfalls adaptiert und erweitert werden. Die Signale, dass auch Vereine ihren Einnahmenentgang von Bundesseite weitgehend ersetzt bekommen sollen, stimmen mich zuversichtlich", erläutert Sportlandesrat Christopher Drexler. Er weist auch auf die aufgelegten Hilfspakete des Landes Steiermark, die weiter zur Verfügung stehen. "Wir werden intensiv den Dialog mit den Sportverbänden und -vereinen suchen. Wir werden uns nach Kräften bemühen zu unterstützen, damit Sport und Kultur in der Steiermark möglichst wenig nachhaltigen Schaden davontragen."
Enormer gesellschaftspolitischer Wert
Trotz der einschneidenden Maßnahmen verweisen alle Politiker noch einmal darauf, dass es kein Bewegungsverbot gebe. Gerade in der kalten Jahreszeit sei Bewegung wichtig, auch um das Immunsystem zu stärken. Die Freiflächen des Landessportzentrums stünden beispielsweise zur Verfügung, aber nur für die Ausübung von Sport, bei dessen sportartspezifischer Ausübung es nicht zu Körperkontakt kommt. Welchen Wert der Sport hat, betont auch noch einmal Sport Austria-Präsident Hans Niessl: "Jeder einzelne Verein hat einen enormen gesellschaftspolitischen Wert für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sei es für die Gesundheit, sei es für die Persönlichkeitsentwicklung, sei es für die Integration, sei es für die Wirtschaft. Unsere 15.000 Sportvereine mit ihren 576.000 Ehrenamtlichen und 2,1 Millionen Mitgliedern sind ein systemrelevanter – auch volkswirtschaftlich bedeutsamer – Faktor!"
Service-Hotline wieder aktiv
Wer Fragen rund um die Abwicklung der Hilfs- und Unterstützungspakete in der Steiermark hat, kann sich an folgende Service-Hotlines wenden:
Sport:
Referatsleiter Gottlieb Krenn
0316 877 - 2268
gottlieb.krenn@stmk.gv.at
Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Referat Sport
Jahngasse 1, 8010 Graz
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