Lehrjahre in der Toskana
Italien-Legionär Jürgen Prutsch bringt in Livorno nichts mehr aus der Ruhe.
Sein letztes Spiel machte er beim 2:3 in Padova – und das war am 21. Mai des Vorjahres. Seit damals erlebt Jürgen Prutsch die Partien von Livorno in Italiens Serie B nur aus der Zuschauerperspektive. So richtig nach „Dolce Vita“ ist’s dem Grazer in „Bella Italia“ also nicht wirklich.
„Natürlich würde ich lieber spielen, aber als Junger musst du eben geduldig sein“, weiß der 22-Jährige mittlerweile, wie es im Fußball läuft. Dabei hing der Himmel in der Toskana zu Beginn seines Engagements noch voller Geigen: Prutsch kam zu sechs Spielen in der Serie A, lief etwa auch im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion gegen Inter auf. Nach einem missglückten Probetraining bei der Admira im vergangenen Sommer, als er sich den Fuß brach, war er aber in der Hafenstadt weg vom Fenster.
„Ich war dann dreieinhalb Monate verletzt. Dann hab ich mit dem alten Trainer nur noch gestritten und der neue hat zunächst vor allem auf die Spieler gebaut, die er mitgebracht hat ...“
In den letzten Partien stand der Ex-Sturm-Kicker zumindest wieder im Kader, so auch zuletzt beim 2:1 in Gubbio. Für Livorno übrigens ein wichtiger Sieg, weil der Klub auch in Liga zwei im Abstiegskampf steckt –weshalb die aufgebrachten Tifosi immer wieder am Trainingsgelände in Tirrenia vorbeischauen. „Daran gewöhnst du dich aber – und sie schimpfen ohnehin meist nur auf den Präsidenten.“
Zwei Jahre hat Prutsch nach dieser Saison noch Vertrag beim AS. „Ich muss schauen, was der Verein plant, ob sie mich weglassen oder nicht. Aber ehrlich, ich habe gelernt, nicht alles so eng zu sehen und wenn ich auf den Balkon meiner Wohnung gehe und dann auf den Strand schaue, hab ich dann doch nicht alles falsch gemacht.“
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