Berlin
Österreich beendet Special Olympics Weltspiele mit 45 Medaillen
Im großen Rahmen gingen die Special Olympics World Games 2023 am Sonntagabend in Berlin-Mitte zu Ende. Was aus österreichischer Sicht bleibt: unvergessliche Momente, unglaublich viel Edelmetall und die unbändige Überzeugung, den lohnenden Weg der Inklusion von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung weiterzugehen.
BERLIN. Diese Sommertage waren die beste Werbung für den Sport! Was mit einem Feuerwerk im Berliner Olympia-Stadion begonnen hatte, fand am Sonntag am Brandenburger Tor einen fulminanten Ausklang. Gefeiert wurde dort von tausenden Athletinnen und Athleten aus aller Welt, die bei den Special Olympics World Games 2023 das Publikum und nicht zuletzt sich selbst mit Kämpferherz und Lebensfreude begeistert hatten.
Wie selbstverständlich die Inklusion von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung und Rücksichtnahme weit über Sprachgrenzen hinaus gelebt werden kann, zeigte sich dabei eindrucksvoll. Ebenso die ganz großen Emotionen: Denn wie bei keiner anderen Sportgroßveranstaltung flossen beim Publikum die Tränen – aus Rührung wohlgemerkt – etwa wenn beim Erfolg des Kontrahenten oder der Kontrahentin voller Inbrunst mitgejubelt wurde, oder es Umarmungen für die Gegnerin oder den Gegner gab, weil es gerade nicht so lief.
Steirischer Medaillenregen
Doch nicht nur charakterlich taten sich die 62 Sportlerinnen und Sportler der rot-weiß-roten Delegation in der deutschen Bundeshauptstadt hervor. Neben zahllosen persönlichen Bestleistungen durften die Österreicherinnen und Österreicher in der Spree-Metropole über insgesamt 45 Top-3-Platzierungen jubeln (13x Gold, 16x Silber und 16x Bronze).
Ein beachtlicher Anteil davon ging auf die Kappe der steirischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Während beim Radrennen über einen Kilometer die Vorauerin Kerstin Holzer den dritten Rang erstrampelte, stand ihre Kollegin vom Union Inklusionsteam Joglland Agnes Zenz am Stockerl ganz oben.
Ebenso Gold sicherte sich im Unified-Mixed-Bewerb das österreichische Volleyball-Team, das neben den Wienern Viktor Krawczyk und Jakob Freh mit Lukas Kupfersberger, Stefan Schoppler, Melek Orhan und Dmitro Skreklja sowie Katrin Mayr, Maximilian Linser, Valerie Quade und Florian Biermair sowie den Trainern Sebastian Scheucher und Dominik Rabl gleich zehn Mitglieder des VSC Graz umfasst.
Apropos goldene Grazer: Am Neun-Loch-Platz in Bad Saarow ließ sich Golfer Florian Bittmann gemeinsam mit Papa und Unified-Partner Johannes den Sieg nicht nehmen. Da strahlte auch Mama Eva: "Unglaublich wie Florian auf die Kameras reagiert hat – das macht ihm total Spaß und wenn gefilmt worden ist, hat er auch am besten gespielt." Wie er selbst die Stimmung bei seinem ersten internationalen Turnier erlebt hat? "Ein Traum! Schade, dass es vorbei ist", muss der 23-jährige Goldmedaillist nicht lange überlegen. Ewig warten auf das nächste Großereignis allerdings auch nicht: Denn bei den nationalen Special-Olympics-Winterspielen, die von 14. bis 19. März 2024 in der Steiermark stattfinden, wird er die Golfschläger beiseite legen und seine Ski anschnallen.
Special Olympics 2023
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