Worauf achten?
Tipps für den Kauf von Berg- und Wanderschuhen
Wer sich in der Natur bewegt, braucht die passende Ausrüstung – worauf es bei Bergschuhen ankommt und wo die Unterschiede liegen, hat uns der Experte Bernhard Findling verraten.
GRAZ. "Es gibt A, B, C und D und außerdem Mischformen", erklärt Bernhard Findling die Kategorien von Wander- beziehungsweise Bergschuhen. "A nimmt man in der Freizeit – zum Beispiel, wenn man mit dem Hund im nassen Wald spazieren geht. D sind schon steigeisenfeste Bergstiefel", so der begeisterte Alpinist, der neben seinem Brotberuf als Fachverkäufer bei Gigasport beim Alpenverein ehrenamtlich Kletterkurse leitet.
Aus langjähriger Erfahrung weiß er um die Bedeutung des passenden Materials, wobei sich einiges getan habe: "Früher waren Bergschuhe viel schwerer", so Findling, der allerdings zu bedenken gibt: "Leichte Materialien sind nicht ganz so robust und langlebig wie schwere. Je mehr Gewicht, desto strapazierfähiger." Wofür man sich entscheidet, sei auch Geschmacksache. Daher gibt es im Sortiment des Grazer Sporthändlers immer noch Klassiker aus Leder, die "ewig" halten. "Diese Modelle haben eine PU-Dämpfung, die auch auf langen Strecken ihre Eigenschaften beibehält. Aber wenn sie in die Jahre kommen, können sie – wie Autoreifen – hart oder bröselig werden. Deshalb kann man sie bei Bedarf neu besohlen lassen."
Jedenfalls sollte beim Kauf in den Schuhen vor dem großen Zeh eine Daumenbreite Platz bleiben. Handelt es sich um ein Modell, bei dem aufgrund der harten Zehenkappe das nicht ertastet werden kann, nimmt man zur Überprüfung die Einlage heraus.
Zusätzliches Equipment
Von Bedeutung ist beim Berggehen aber nicht nur die "Bereifung", sondern sind auch die Socken als Bindeglied zwischen Schuh und Fuß. Leistet man sich einen hochwertigen Stiefel, mache es keinen Sinn, hierbei zu sparen, streicht Bernhard Findling hervor: "Einerseits sind Socken eine zusätzliche Dämpfung bei harten Sohlen, damit die Füße nicht zu brennen beginnen. Andererseits verliert man beim Wandern über die Füße sehr viel Flüssigkeit." Funktionssocken seien jenen aus Baumwolle vorzuziehen, damit Schweiß abtransportiert wird.
Zudem können sich (angehende) Bergsportler zwischen Teleskop- und Faltstöcken entscheiden. Vorteil bei Letzteren: Sie haben ungefähr das halbe Packmaß. Ob aus Aluminium oder Carbon – "Stöcke sollten entsprechend robust zum Körpergewicht ausgewählt werden". Ein typischer Wanderrucksack für kurze Touren habe – "je nachdem, wie minimalistisch man unterwegs ist" – zwischen 20 und 26 Liter Fassungsvermögen und eine "Belüftung" am Rücken. "Im Gegensatz dazu nimmt man im hochalpinen Bereich abriebfeste Rucksäcke mit 30 bis 40 Litern, die voll anliegen, damit die Last nicht nach hinten zieht."
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