Crowdfunding – Geld für innovative, geniale Ideen
„Crowd Funding“ könnte man mit „Gemeinschaftsfinanzierung“ übersetzten. Es ist die Idee, dass man über das Internet Menschen findet, die die eigene Projektidee so spannend und gut finden, dass sie etwas Geld für die Finanzierung (Startkapital) beisteuern. Ist man erfolgreich, dann kann man damit die Projektumsetzung finanzieren, die sonst nicht möglich gewesen wäre.
Die derzeit wohl wichtigste Crowdfunding-Plattform, kickstarter.com, verdankt ihre Existenz sogar Österreichern - wenn auch nur indirekt. Perry Chen, einer der beiden Gründer der 2002 konzipierten Site, erzählte dem US-Magazin „Wired“, dass er eine Show mit Kruder & Dorfmeister organisieren wollte, aber damit scheiterte, das Geld dafür zu organisieren. Was aber, dachte Chen, wenn man schon vorher wüsste, wie viele Leute sich für das Konzert interessierten?
Über 7.000 große und kleine Projekte brachte Kickstarter nach eigenen Angaben schon erfolgreich auf den Weg. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Finanzierung kreativer Einzelvorhaben, beispielsweise cleveres Industriedesign wie der kapazitive iPad-Stift „Cosmonaut“ von Dan Provost und Tom Gerhardt oder auch Künstler, die damit zB. ihre CD finanzieren wollen. Eine Gewinnbeteiligung gibt es auf kickstarter.com nicht. Die Initiatoren versuchen meist mit einem Video von sich oder dem Projekt zu überzeugen. Die Geldbeträge der „Investoren“ werden per Kreditkarte überwiesen, wobei sich kickstarter.com Amazon als Partner ins Boot geholt hat. Wirklich abgebucht wird das Geld aber nur dann, wenn im vorgegebenen Zeitraum das finanzielle Ziel erreicht werden konnte. Das heißt, es geht um alles oder nichts! Schaffe ich es, für mein Projekt innerhalb eines klar definierten Zeitraums den benötigten Betrag einzusammeln, erhalte ich das Geld. Gelingt mir das nicht, bekomme ich gar nichts. Die Unterstützer wirken dabei auch als Instanz zur Qualitätssicherung, da sie nur seriösen und sinnvollen Projekten Kapital geben werden. Aber Sponsoren sind nicht immer ganz uneigennützig – sie wollen für ihr „Risiko-Kapital“ auf etwas zurück haben. Auf Kickstarter.com ist dies recht einfach gelöst. Der Projektinitator bzw. „Werber“ definiert die „Belohnung“ für seine Unterstützer!
Recht interessant bzw. witzig ist die Belohnung von Josh Freese, ehemaliger Drummer der Nine Inch Nails, der via kickstarter.com mit Unterstützern sein Soloalbum finanziert hat – nachzulesen unter dem Link: http://blog.kickstarter.com/post/129564319/josh-freeses-crazy-crowdfunding-adventure.
Stefan Ponsold, Studierender im Masterstudium Innovationsmanagement der Grazer FH CAMPUS 02, ist gerade dabei, via Kickstarter sein neues Produkt „SunnyBag“ zu finanzieren. Der Link zu seiner Produktpräsentation auf Kickstarter: http://www.kickstarter.com/projects/2042518066/sunnybag-backpack-for-mobile-solar-energy-supply
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