Business-Lunch
Die Sound Systeme von Poet setzen auf Klang, oder Stille

Mit Hingabe spricht Markus Platzer bei "Arravané" mit "Woche"-Redakteurin Antonia Unterholzer über seine Sound-Systeme. | Foto: Brand Images
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Musikliebhaber und Gründer von "Poet Audio"Markus Platzer spricht beim Business-Lunch mit "MeinBezirk.at" darüber, wie er mit seinen Audio Systemen "Hörkultur" schaffen möchte und warum er in Graz dafür die besten Voraussetzungen hat.

GRAZ. Das Neujahrskonzert und klassische Musik der Salzburger Festspiele ertönten bereits aus den Sound Systemen von "Poet Audio". Zugleich setzen namhafte Restaurants und Hotels sowie musikaffine Privatkunden weit über Österreich hinaus auf den Klang der Lautsprecher made in Graz. "Pure Freude. Erweitert Ihre Seele." schreibt etwa die Financial Times über die Anlagen von Poet . 

Markus Platzers Erkenntnis, dass der Markt für Sound Systeme keine klanglich anspruchsvollen und gleichzeitig schönen Systeme bot, bedeutete Ende 2012 die Geburtsstunde des inzwischen namhaften und global erfolgreichen Unternehmens "Poet Audio" aus Graz. Der Unternehmer und Musik-Liebhaber spricht beim Business-Lunch mit MeinBezirk.at bei "Arravané" über Musik, Klang, Stille und Konkurrenz(losigkeit). 

Der Slogan hinter Ihren Sound Systemen lautet "Poet. Oder Stille". Was hat es damit auf sich?
Markus Platzer: Das Gehör ist das vernachlässigste Sinnesorgan. Überall ist es hübsch – die Augen werden sehr verwöhnt. Und auch dem Geruchssinn wird Aufmerksamkeit geschenkt. Aber überall ist Lärm – Autolärm, Baulärm, es spielt ständig irgendein blöder Radio. Wir wollen wieder mehr bewusste Hörkultur schaffen. Bei uns in der Firma und bei mir zuhause ist es immer still. Musik höre ich nur ganz bewusst. Da höre ich dann ein ganzes Album oder eine Symphonie durch. Laut und kräftig. So ist das ein richtiges Erlebnis, da kommt man zu Tränen und bekommt Gänsehaut. Und dann ist es wieder still. 

Die "Poet" Sound Systeme von Markus Platzer vereinen hochwertige Studiotechnik mit Design. | Foto: Lukas Jahn/Senns Restaurant
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Und welche Musik empfehlen Sie, bewusst mit Ihren Anlagen zu hören?
Wir geben natürlich niemandem vor was er zu hören hat. Aber was man schon sagen muss ist, dass die Musikindustrie nicht mehr kunstgetrieben sondern kapitalgetrieben ist. Was man im Radio hört zählt also nicht unbedingt zum Besten. Als Service geben wir unseren Kunden eine handverlesene Playlist, wo sie die richtigen Perlen kennenlernen. Eine davon ist etwa Benjamin Clementine – den kennt fast niemand, aber die New York Times bezeichnet ihn als den Mozart der Gegenwart. Ich persönlich höre privat gerne Klassik und London Jazz. Beruflich, um unsere Anlagen zu testen, höre ich alles bis hin zu Volksmusik.

1.200 bis hin zu 37.000 Euro kann eine Anlage bei Ihnen kosten. Wofür zahlt man da?
Wir hätten uns bei uns in der Firma treffen sollen, dann könnten Sie es hören. Unsere Soundsysteme klingen wie echt, wie live. Das ist Studiotechnik. Außerdem sind unsere Anlagen aus Stahl und Holz und wir bauen in Österreich und nicht in China. Man kauft sich ein Poet Audio System einmal fürs ganze Leben.

Ist es das, was Sie von den anderen Anbietern unterschiedet?
Die Marktlücke war damals richtig guter Klang in Kombination mit supercoolem Design. Scheinbar ist diese Kombination eine Seltenheit. Außerdem stehen wir nicht zwischen Bose, Sonos und allen anderen: 2017 haben wir dem Handel den Rücken gekehrt und auf Direktvertrieb gesetzt. Wir haben Shop-Boutiquen in Hotels und seit zwei Jahren eigene Poet Klangwelten, etwa in Wien, München und Leipzig. Als nächstes kommen Berlin, Düsseldorf und Zürich. In den nächsten zehn Jahren werden wir uns mindestens verzehnfachen.

Der Musik-Liebhaber hat sein Hobby zum Beruf gemacht. | Foto: Brand Images
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Das hört sich nach starkem Wachstum an – tut der (personell) schon weh?
Wir bekommen glücklicherweise immer den besten Nachwuchs von der TU Graz. Hier gibt es das einzige Masterstudium für Toningenieure in ganz Mitteleuropa. Graz ist wirklich eine Hochburg für Toningenieurwesen. Diese Entwicklung wäre also in einer anderen Stadt gar nicht möglich gewesen.

Zur Person: Markus Platzer

"Hi-Fi war immer meine Hobby", verrät Markus Platzer. Er habe privat immer viel in Musikanlagen investiert. Sein beruflicher Weg führte den Grazer nach der HTL für Elektrotechnik und einem Abstecher in die Astrophysik jedoch über 20 Jahre in die Unternehmensberatung.

Durch einen Beratungsauftrag hat der Musik-Liebhaber dann den Zugang zur Audiobranche gewonnen. Ende 2007 gründete Platzer, mit dem Ziel, hochwertigen Klang mit edlem Design zu vereinen, "Poet Audio". Kundinnen und Kunden weit über die Landesgrenzen hinaus wissen die Hi-Fi-Sound-Systeme aus Graz heute zu schätzen.

Selbst Suppe und Salat werden bei Arravané zum Gaumenschmaus. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Selbst Suppe und Salat werden bei Arravané zum Gaumenschmaus.
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Arravané Kantina

  • Conrad-von-Hötzendorf-Straße 84, 8010 Graz
  • Öffnungszeiten: Montag bis Dienstag 11.30–14.30 Uhr; Mittwoch bis Freitag 11.30–22 Uhr
  • Tel.: +43 316 81 82 81
  • Web: www.arravane.at

Beschreibung: Vor etwa zwei Jahren eröffnete die "Arravané Kantina" am Campus der Merkur Versicherung sowohl für Mitarbeiter des Unternehmens als auch für externe Gäste. Laut eigenen Angaben richtet sich die Küche nach dem "Diktat der Jahreszeiten" – geboten wird, was gerade regional verfügbar ist. Von Montag bis Freitag kann man hier aus einer kleinen, aber feinen Mittagskarte wählen, Mittwoch bis Samstag hat die "Kantina" sogar bis 22 Uhr geöffnet.

Das sagt die Woche: Nicht nur wurde beim Business-Lunch bei "Arravané" feinste Rindsuppe mit Basilikumpofesen und frischer grüner Salat serviert, die zuvorkommende Bedienung hält freundlicher- und ausnahmsweise sogar an, wenn man die Sperrstunde bereits um eine halbe Stunde überschritten hat. Die "Kantina" besticht außerdem durch ihr modernes und gemütliches Design. Einziges Manko: Die Soundqualität der Musikanlage ist verbesserungswürdig, aber mit Markus Platzer ist man diesbezüglich wohl auf einen besonders anspruchsvollen Gast gestoßen.

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