Leerstand
Frisches Konzept soll Leonhardstraße ab 2024 neu beleben
In der Leonhardstraße trübt ein Abschnitt mit Leerständen und Sanierungsbedarf die Außenwirkung. Doch Besserung ist mit dem neuen Konzept für das Girardihaus bereits in Sicht.
GRAZ. "Es stimmt mich echt traurig, was aus dieser einstmals schönen Straße geworden ist! Hoffentlich passiert da bald was", so eine Leserin über die Leonhardstraße – sie bezieht sich dabei auf den Bereich zwischen Schillerstraße und Schuhmanngasse. Zur Veranschaulichung hat sie MeinBezirk.at Fotos mitgeschickt. Im Büro der für Stadtplanung zuständigen Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) kennt man die Situation: "Grundsätzlich macht die Häufung von Geschäftsleerstand Sorge und wir versuchen im Rahmen der stadtplanerischen Aufgaben diesbezüglich Vorsorge zu treffen."
Zur Vermittlung leer stehender Geschäftslokale wurde seitens der Stadt die Website www.freielokale-graz.at eingerichtet. "Wir sind gerne bereit, Unternehmen, die sich neu ansiedeln wollen, mit Förderungen zu unterstützen", sagt Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler (ÖVP). Ebendieser hat 2021, damals als Finanzstadtrat, verhandelt, dass die Stadt das Baurecht für das in Privatbesitz befindliche Girardihaus für 50 Jahre erhält.
Nach entsprechenden baulichen Maßnahmen wird sich dort die Kunstuni Graz (KUG) mit einem Gastro-Angebot und einer Bühne ansiedeln. Nach leichter Verzögerung geht KUG-Pressesprecher Hermann Götz von einer Eröffnung im Herbst 2024 aus: "Seit dem Projektstart ist viel passiert – es gab einen Architektinnenwettbewerb. Die Pläne liegen inzwischen vor." Das Besondere an der Bühne, so Götz, sei das Bespielungskonzept. Denn die Kuratierung der Bühne werden ausschließlich Studierende übernehmen.
"Straße mit Charme und Potenzial"
Davon, dass die Wiederbespielung des Geburtshauses des Volksschauspielers Alexander Girardi einen positiven Effekt auf die Gegend haben werde, ist neben Stadtrat Riegler auch Geigenbaumeister Rupert Hofer überzeugt. Vor 25 Jahren hat dieser sein Geschäft in Blickweite des Girardihauses aufgesperrt und seitdem einige Auf und Abs in der Leonhardstraße erlebt. Gerade deshalb gehe es ihm, wie er nachdrücklich betont, darum, dass bei der Diskussion über Leerstände nicht auf die vielen positiven Aspekte der Grätzls vergessen werde: "Grundsätzlich ist es eine Straße mit viel Charme und Potenzial. Wie sich die heimischen Unternehmen bemühen, ist schon bemerkenswert. Und das sind hier keine großen internationalen Ketten."
Die wenigen Parkplätze seien, so Hofer, jedenfalls ein Thema. Da sich das in der engen Straße kaum ändern lasse, wünscht er sich zur Aufhübschung vor Ort kleine Bäumchen, Blumenkistchen oder andere Formen der Gebäudebegrünung.
Wer sich im feierlich-musikalischen Rahmen vor Ort selbst ein Bild machen möchte, hat am Mittwoch, 16. November, die Gelegenheit dazu. Unter dem Motto "Girardi lebt auch 2022 wieder auf!" lädt der Verein "Rettet das Girardihaus" in den Gothensaal, Leonhardstraße 27. Einlass ab 18.30 Uhr, Eintritt: freiwillige Spende.
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