Gerd Hartinger und die GGZ sind in Europa Spitze

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Sie sind so etwas wie der Musterschüler der städtischen Einrichtungen – die Geriatrischen Gesundheistszentren der Stadt Graz (GGZ) sahnen einen prestigeträchtigen Preis nach dem anderen ab. Auf den Staatspreis für Unternehmenskultur im Vorjahr folgte heuer der Finalistenpreis beim EFQM Excellence Awards in Brüssel – und im November wurde Geschäftsführer Gerd Hartinger auch noch als erster Österreicher überhaupt mit dem Titel „Manager des Jahres“ des Klinik Awards 2015 (setzte sich da gegen Konkurrenz aus dem gesamten deutschen Sprachraum durch) ausgezeichnet. Wir haben mit ihm im „Speisesaal“ über die Bedeutung dieser Auszeichnungen, das Erfolgsgeheimnis „seiner“ Häuser und auch darüber, wo er selbst seinen Lebensabend verbringen möchte gesprochen.

WOCHE: Herr Hartinger, was bedeuten eigentlich Auszeichnungen und Preise für Sie?

Gerd Hartinger: Solche Auszeichnungen sind die Ernte eines langen Weges – das sind teils auch Preise, die man nicht gewinnen kann, die man sich erarbeiten muss. Vor 15 Jahren, als wir sozusagen unsere Reise begonnen haben, waren die Geriatrischen Gesundheitszentren ein 300 Jahre altes Haus und dementsprechend veraltert. Wir haben alles erneuert – von den unterirdischen Kanälen bis zum Dach und dabei Innovationen gesetzt, Pflegeheime gebaut, die es in der Steiermark nicht gegeben hat. Und diese Preise sind eine Ernte, ein Dank für unsere Mitarbeiter und ein Zeichen, dass sich das gemeinsame Tun gelohnt hat.

Älterwerden, Pflege, Sterben – Themen, mit denen man sich wohl erst beschäftigt, wenn sie einen im persönlichen Umfeld unmittelbar betreffen, oder täuscht dieser Eindruck?

Es ist nach wie vor so, dass man dieses Thema lange verdrängt. Oft wird es dann aber übers Wochenende akut – ein Elternteil, der den anderen pflegt, bricht sich den Oberschenkel und plötzlich bricht auch das ganze System zusammen.

Und dann treten Sie mit Ihren insgesamt sechs Häusern auf den Plan – alles in allem verfügen die GGZ über 725 Pflegebetten, Graz hat insgesamt rund 1.750, reicht das auch für die Zukunft?

Die Steiermark hat nach neuestem Bedarfsplan 2025 fast 1.000 Betten zu viel – das gilt aber nicht für den Großraum Graz, hier haben wir für 2025 die genau richtige Anzahl. Wir als GGZ müssen lediglich in kleineren Bereichen, wie betreubarer Wohnformen, noch etwas tun – im Großen sind wir aber bereits jetzt am Stand von 2025. Wir versuchen, überhaupt immer drei bis fünf Jahre voraus zu sein.

Wenn man es salopp formulieren möchte, könnte man also sagen, dass die GGZ in der Champions League spielen?

Das hört sich doch gut an (lacht). Aber es ist wirklich so, dass wir als Rückmeldungen unserer Zertifizierungen und Visitationen, egal, wo die Leute da auch her kommen, aus Schottland oder Skandinavien positives Feedback bekommen – die Besucher sagen, dass sie eine derartige Komplexität noch nirgends gesehen haben – und diese Leute haben uns auch gesagt, dass wir uns für den Staatspreis bewerben sollen und das wir dort dann die Großindustrie hinter uns gelassen haben, ist einfach sensationell.

Und wo würden Sie eigentlich Ihren Lebensabend verbringen wollen?

Also, wenn ich höre, dass viele unserer Gäste sagen, dass es ihnen in ihrem ganzen Leben noch nicht besser gegangen ist als bei uns, dann glaube ich, dass ein Lebensabend in den Häusern der GGZ schon eine hohe Qualität hätte.

Steckbrief

Name: Gerd Hartinger
Geboren: 5. Dezember 1961 in Graz
Ist verheiratet und Vater von vier Kindern und wohnt in Graz.
Hat an der HTL Ortwein maturiert und anschließend an der KF-Uni studiert.
Seit 1999 ist er bei den GGZ, war davor bei der KAGes und früher bei Leykam Mürztaler (später KNP Leykam) angestellt.
Unterrichtet als Professor für Gesundheitsökonomie auch an der MedUni, der FH Burgenland oder der Donau-Universität Krems.
In seiner Freizeit geht er gerne tanzen und laufen. Der Großteil gehört aber natürlich seiner Familie – „und da bin ich spezialisiert auf das Geschichtenerfinden für meine jüngste Tochter Christina“.
Sein liebstes Urlaubsziel ist die Steiermark, aber auch die griechischen Inseln, Italien oder Spanien.

Die GGZ

Vollständiger Name: Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz
Serviceeinrichtungen: Pflegewohnheim, Klinik, betreutes Wohnen
Standorte: Albert Schweitzer Klinik, Seniorenresidenz Robert Stolz, Pflegewohnheim Rosenhain, Pflegewohnheim Peter Rosegger, Pflegewohnheim Erika Horn, Betreutes Wohnen am Oeverseepark
Geschäftsführer: Gerd Hartinger
Betten: insgesamt 725

Eine Übersicht über unsere Serie "Business Lunch" gibt's hier.

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