LBG-GF Maria Brugger
Grazer Frauen müssen besser netzwerken!

- Appell an die Grazer Unternehmerinnen: Baut euch ein Netzwerk auf und pflegt dieses.
- Foto: Foto Jörgler
- hochgeladen von Anna-Maria Riemer
Ein gutes Netzwerk hilft am Weg zum Erfolg, jedoch unterschätzen das laut Maria Brugger vor allem Frauen.
"Meiner Meinung nach nehmen sich Frauen zu wenig Zeit fürs Netzwerken und unterschätzen auch, wie viele Türen es öffnen kann", betont Maria Brugger, Geschäftsführerin von der LBG Steiermark Steuerberatung GmbH. Unter Netzwerken versteht man generell die Kontaktpflege und -aufnahme sowie die Bereitschaft, mit anderen in Kontakt zu treten und sich über deren Leistung zu informieren, aber auch die eigenen Leistungen darzustellen. Während Männer in der Regel mehr netzwerken, hinken Frauen in diesem Fall hinterher.
Alltag statt Netzwerk
"Viele Frauen haben mit Beruf und Familie auch eine Doppelbelastung. Sie denken, dass Netzwerken meist abends stattfindet und nehmen sich die Zeit nicht", schildert Brugger und ergänzt: "Es gibt auch tagsüber genügend Möglichkeiten. Für viele Frauen hat Netzwerken keine Priorität, sondern sie stehen ganz allgemein vor der Herausforderung, den Alltag zu bewältigen. Netzwerken kann man sehr leicht aufschieben, weil es zu keinem bestimmten Zeitpunkt passieren muss. Schlussendlich passiert es dann oft gar nicht", macht Brugger aufmerksam.
Reden ist Gold
"Ich glaube auch, dass Frauen viel zu viel darüber nachdenken, was wie ankommen könnte. Man sollte es aber einfach tun und schauen, was dabei rauskommt", ermutigt Brugger. Die Geschäftsführerin greift beispielsweise, wenn ihre Klienten Bedarf haben, auf ihr Netzwerk zurück: "So erhält unser Klient alles aus einer Hand." Brugger selbst versucht, möglichst viele Menschen kennenzulernen. Auch wenn eine Visitenkarte oft ein Jahr nicht gebraucht wird, komme irgendwann die Situation, in der dieser Kontakt dann sehr nützlich ist. "Man sollte sich einfach trauen und es probieren. Was kann schon Negatives beim Netzwerken passieren?", stellt Brugger eine rhetorische Frage und ergänzt: "Ich glaube, dass es nie negativ ist, mit jemandem zu reden. Man kann sich entscheiden, ob einem sein Gegenüber unsympathisch ist oder ob man seine Leistung nicht braucht." Letzteres würde die Expertin jedoch nie ausschließen: "Wenn nicht beruflich, dann vielleicht privat", fügt Brugger mit einem Lachen hinzu. Besonders in diesem Punkt macht die Geschäftsführerin darauf aufmerksam, dass Netzwerken immer wichtig ist, ganz egal, welchen Beruf man ausübt. "Anfangs kostet es Überwindung und gerade in jungen Jahren dauert der Aufbau einer Vertrauensbasis oft länger. Mit zunehmendem Alter und Position wird es aber leichter", betont Brugger und appelliert abschließend: "Einfach ausprobieren und machen. Es kann nur etwas Positives dabei rauskommen, wenn man miteinander redet."
WOCHE Wissen
Dass Netzwerken mittlerweile für eine erfolgreiche Unternehmensführung unabdingbar ist, belegt auch eine Statistik, die das Netzwerken von Männern untersuchte. So verbringt ein effektiver Manager rund elf Prozent seiner Arbeitszeit damit, ein durchschnittlicher Manager rund 19 Prozent und ein wirklich erfolgreicher Manager investiert sogar 49 Prozent seiner Arbeitszeit in die Pflege von Kontakten.
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