Forschung für die Zukunft
TU Graz eröffnet neues Wasserstoff-Testzentrum

Feierliche Eröffnung des neuen Wasserstoff-Elektrolyse-Testzentrums am Campus Inffeldgasse der TU Graz (v.l.): Viktor Hacker, Helmut Antrekowitsch, Horst Bischof, Willibald Ehrenhöfer, Elmar Pichl und Alexander Trattner | Foto: TU Graz/Wolf
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  • Feierliche Eröffnung des neuen Wasserstoff-Elektrolyse-Testzentrums am Campus Inffeldgasse der TU Graz (v.l.): Viktor Hacker, Helmut Antrekowitsch, Horst Bischof, Willibald Ehrenhöfer, Elmar Pichl und Alexander Trattner
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Mit der Eröffnung eines neuen Wasserstoff-Testzentrums im Megawattbereich investiert die TU Graz gezielt in die Zukunft der Energieforschung. Die Anlage zur Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff wurde mit Bundesmitteln gefördert und bildet einen zentralen Baustein der österreichischen Wasserstoffstrategie. Sie soll Forschung und Entwicklung im industriellen Maßstab unter realitätsnahen Bedingungen ermöglichen.

STEIERMARK/GRAZ. Ein 250 Quadratmeter großes Testfeld, Elektrolyseure mit bis zu 2,5 Megawatt Leistung und eine direkte Anbindung an den Campus: Mit der Eröffnung des neuen Wasserstoff-Elektrolyse-Testzentrums setzt die TU Graz ein starkes Zeichen für nachhaltige Energietechnologien. Das Zentrum ist das erste seiner Art in Österreich und bietet der Forschung erstmals die Möglichkeit, Wasserstoff unter industriellen Bedingungen zu erzeugen und zu erproben.

Das neue Wasserstoff-Elektrolyse-Testfeld am Campus Inffeldgasse der TU Graz verfügt über eine eigene Trafostation. | Foto: TU Graz/Wolf
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Strom wird zu Wasserstoff

Bis zu 50 Kilogramm grüner Wasserstoff pro Stunde sollen im Vollbetrieb produziert werden. Dafür sorgt eine eigene Trafostation, die unterschiedlichste Versorgungsszenarien simulieren kann. Der erzeugte Wasserstoff wird in einem 18 Meter hohen Tank mit 190 Kilogramm Speicherkapazität gelagert und über eine 315 Meter lange Leitung zu mehreren Instituten am Campus transportiert.

Dort fließt der grüne Wasserstoff in Projekte zur Entwicklung neuer Brennstoffzellen, Turbinen und industrieller Hochtemperaturbrenner.

„Mit dieser hochmodernen Forschungsinfrastruktur schaffen wir die Voraussetzungen, um unsere Position als führende Wasserstoff-Universität Österreichs von internationalem Ruf weiter zu stärken.“ 
Horst Bischof, Rektor der TU Graz

Produziert, geprüft und angewendet: Am Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme befindet sich der Stack-Prüfstand für Brennstoffzellen und Elektrolyseure. | Foto: TU Graz/Wolf
  • Produziert, geprüft und angewendet: Am Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme befindet sich der Stack-Prüfstand für Brennstoffzellen und Elektrolyseure.
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Investition in die Zukunft

Finanziert wurde das Zentrum mit Mitteln aus einem 17-Millionen-Euro-Paket der Bundesregierung zur Förderung der Wasserstoffforschung in der Steiermark. Zehn Millionen Euro flossen an die TU Graz, davon 4,5 Millionen direkt in das neue Testzentrum. Der Rest wurde unter anderem in neue Prüfstände für Brennstoffzellen-Stacks und Hochtemperaturbrenner investiert.

Elmar Pichl vom Wissenschaftsministerium erklärte, die Anlage ermögliche erstmals die Erzeugung von Wasserstoff unter praxisnahen Bedingungen. „Noch ist das aufwendig und sehr teuer, aber mit dem aktuellen Ausbau kann daran gearbeitet werden, das Verfahren effizienter und damit kostengünstiger zu gestalten.“

Langzeittests und Materialforschung

Neben Effizienz und Wirtschaftlichkeit stehen auch Langzeittests im Fokus. Alexander Trattner vom Institut für Thermodynamik der TU Graz betont, dass das Zentrum ideale Bedingungen für Degradationsanalysen und Zuverlässigkeitstests biete. Auch die Qualität des erzeugten Wasserstoffs werde gemäß internationalen Standards bewertet.

Einzigartig sei, so Viktor Hacker vom Institut für Chemische Verfahrenstechnik, das vollständig integrierte Forschungsökosystem: Von der Erzeugung über die Speicherung bis zur Nutzung – alle Schritte können nun am Campus untersucht werden.

So sieht der Prüfstand für wasserstofffähige Großmotoren am Large Engines Competence Center LEC am Campus Inffeldgasse der TU Graz aus. | Foto: TU Graz/Wolf
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Steiermark als Wasserstoffregion Europas

Die TU Graz arbeitet dabei eng mit der Montanuniversität Leoben zusammen. Deren Vizerektor Helmut Antrekowitsch hob hervor, wie gut sich die Schwerpunkte beider Standorte ergänzen – von der Grundlagenforschung bis zur industriellen Anwendung.

Auch Wirtschaftslandesrat Willibald Ehrenhöfer sieht die Steiermark auf einem guten Weg: „Die Steiermark ist bei der Erforschung dieser Technologien bereits sehr erfolgreich und deshalb auch Teil des ersten europäischen Wasserstoff-Valleys für Industrieanwendungen. Mit dem neuen Testzentrum stärken wir unsere führende Position in diesem Zukunftsfeld weiter und erhöhen die internationale Sichtbarkeit.“

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