"Wir sind die Piranhas im Haifischbecken": imagotag-CEO Moosburger

Italienische Gerichte vom Feinsten ließen sich Michael Moosburger vom innovativen Start-up „imagotag“ und WOCHE- Redakteur Robert Bösiger im neu eröffneten San Pietro schmecken. | Foto: geopho.com
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  • Italienische Gerichte vom Feinsten ließen sich Michael Moosburger vom innovativen Start-up „imagotag“ und WOCHE- Redakteur Robert Bösiger im neu eröffneten San Pietro schmecken.
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Ist Ihnen schon einmal ein elektronisches Preisschild im Supermarkt aufgefallen? Noch nicht? Geht es nach Michael Moosburger, dann wird es nicht mehr lange dauern und sämtliche Preise – nicht nur in den Supermärkten – werden weltweit über elektronische Systeme ausgezeichnet. Der gebürtige Vorarlberger ist nämlich gerade dabei, genau diesen riesigen Wachstumsmarkt mit seiner Firma „imagotag“ zu erschließen. Und er ist mit seinem Team auf dem besten Weg, konnte doch das innovative Unternehmen nach der Fusion mit der französischen Firma „SES“ den größten Deal der Branchen-Geschichte im Umfang von 35 Millionen Euro an Land ziehen. Wir haben Firmengründer Moosburger zum Business-Lunch im San Pietro getroffen und uns über das Geheimnis seines Erfolges unterhalten.

WOCHE: Mit 35 Millionen Euro konnten Sie den umfangreichsten Auftrag der Branchen-Geschichte an Land ziehen, erst fünf Jahre nach der Firmengründung. Was ist Ihr Geheimnis?
Moosburger: Wir haben ein herausragendes Produkt. Und die Kunden checken, dass sie neben dem weltbesten Produkt auch eine Prozess-Optimierung mitgeliefert bekommen. Denn unser USP ist, dass wir die Prozesse im Handel verstehen. Somit verkaufen wir nicht nur ein Ding, das den Preis darstellt, sondern auch eine Vision, um eine zukünftige Prozessoptimierung anstellen zu können. Das hebt uns von der Konkurrenz ab.

Die Konkurrenz besteht aus ganz großen Namen. Wie könnt Ihr kleinen Grazer gegenüber Samsung oder Motorola den Vorsprung halten?
Die Branche ist tatsächlich wie ein Haifischbecken, aber wir sind die Piranhas. Es geht nämlich nicht nur um die Hardware, sondern um das Verstehen des Kunden, um das Optimierungsprojekt, das sich durch unsere Labels ergibt. Wir schaffen es offensichtlich, dass sich die Kunden bei uns gut aufgehoben fühlen. Es hat sich herumgesprochen, dass wir uns „den Arsch aufreißen“. Deswegen liegt das Geheimnis des Erfolges auch bei den Mitarbeitern. Wenn die eine Gaude bei der Arbeit haben, dann machen sie ihre Arbeit gut.

Warum gibt es „imagotag“ ausgerechnet in Graz? Welche Rolle spielt der Standort?
Die Idee ist einfach in Graz entstanden, das kommt nicht von ungefähr: Graz ist ein super Standort, ich bezeichne es gerne als „Silicon Valley“ Österreichs. Mit „Knapp“ und „Schäfer“ ist die Stadt eine Logistik-Hochburg. Top-Unternehmen, gute Unis, gute HTLs bringen gescheite Leute hervor, die begeisterungsfähig sind. Diese fast schon südländische Begeisterungsfähigkeit bei gleichzeitiger „deutscher“ Gründlichkeit ist das Grazer Geheimnis.

Inwiefern waren für Ihre Firma Förderungen hilfreich?
Die Förderungen finde ich in der Steiermark wirklich spitze. Wenn man eine Idee hat, sind etwa AWS und SFG unheimlich wichtig, auch der Science Park hilft. Außerdem bekommt man durch diese Stellen ein gutes Feedback zu seinem Businessplan. Wenn man die Förderstellen überzeugen kann, dann weiß man zumindest, dass die Idee einem zweiten gefällt.

Ihre Firma schaffte es in wenigen Jahren vom Start-up zum Welttechnologieführer. Welche Ratschläge haben Sie für Start-ups parat?
Der Technologiebereich wird von Technikern angetrieben. Diese finden natürlich ihre eigenen Ideen geil. Aber es gibt nicht für jede geile Idee den Markt. Deswegen ist mein Rat: Als Allerwichtigstes muss sich der Techniker den Markt anschauen und fragen: Braucht man das Produkt?

Zur Person

Michael Moosburger wurde am 10.11.1960 in Bregenz geboren.
Studium der Elektrotechnik, Dissertation in Informatik
In der Logistik-Branche war er viele Jahre als Softwareentwickler und Consulter selbstständig.
Gründung von „imagotag“ im Jahr 2010 gemeinsam mit Andreas Rössl
Schätzt an seinem Beruf den „Drive“ in seiner Firma, und dass 50 % der Mitarbeiter ein imagotag-T-Shirt tragen.
Legt als Chef Wert auf Zusammenarbeit.
Den Ausgleich holt sich der „Adrenalinjunkie“ beim Enduro-Fahren und Klettern.

Zur Firma

imagotag mit Firmensitz in Graz, St. Peter Gürtel 10b, wurde 2010 von Michael Moosburger und Andreas Rössl gegründet.
Entwicklung und Produktion von Systemen für die elektronische Preisauszeichnung
Zu den Kunden gehört unter anderem der Elektronik-Handel, der Lebensmittelhandel und der Möbelhandel.
Vertrieb, Marketing und Entwicklung passieren in Graz.
Produziert wird in Ungarn und in Asien.
90 % Exportanteil
35 Mitarbeiter, Tendenz steigend
Web: www.imagotag.com

* Hier lesen Sie weitere Interviews in unserer Serie "Business-Lunch".

Italienische Gerichte vom Feinsten ließen sich Michael Moosburger vom innovativen Start-up „imagotag“ und WOCHE- Redakteur Robert Bösiger im neu eröffneten San Pietro schmecken. | Foto: geopho.com
„Das Silicon Valley Österreichs“ ist Graz für imagotag-CEO Michael Moosburger. | Foto: geopho.com
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