Neutorgasse
Die Grazer Maschenwerkstatt und das Business mit der Wolle

Die "Maschenwerkstatt" wird geleitet von einem Duo, das sich gegenseitig gut ergänzt. Sie wollen ihren Beitrag dafür leisten, die Grazer Innenstadt lebendig zu halten.  | Foto: Konstantinov
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  • Die "Maschenwerkstatt" wird geleitet von einem Duo, das sich gegenseitig gut ergänzt. Sie wollen ihren Beitrag dafür leisten, die Grazer Innenstadt lebendig zu halten.
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Für Viktoria Schichl war immer klar: "Ich habe irgendwann ein Wollgeschäft". Dafür wurde sie immer belächelt, bis sie es vor zehn Jahren wirklich eröffnete. Mittlerweile ist Magdalena Truger an ihrer Seite, die Physikerin bildet den analytischen Teil des Duos in der Maschenwerkstatt. Über ihre Entscheidungen und das Geschäft mit dem Stricken haben sich die zwei Frauen mit MeinBezirk beim Business-Lunch in der Pizzeria Galliano unterhalten.

GRAZ. Studiert haben Magdalena Truger und Viktoria Schichl eigentlich etwas anderes: Truger ist Physikerin und Schichl ist Geisteswissenschafterin, die in der Zeitungsproduktion gearbeitet hat. Nun leiten sie gemeinsam die "Maschenwerkstatt". Über ihre Motive, das Umziehen und das Neutorviertel haben sie mit MeinBezirk beim Business-Lunch gesprochen.

  • Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Strickgeschäft zu eröffnen?

Schichl: Ich habe immer schon gesagt: irgendwann habe ich ein Wollgeschäft. Dann haben alle gelächelt und als ich's gemacht habe, haben alle gesagt, jetzt hat sie die Midlife-Crisis. Ich wollte also schon immer eines haben und habe nur auf den Zeitpunkt gewartet, bis es gepasst hat. Das war eben vor zehn Jahren. Da hab’ ich den kleinen Laden hinter dem Kunsthaus gesehen. Und Magdalena [Truger] hat am Anfang während des Studiums nebenbei mitgeholfen.

Truger: Ich habe schon während des Studiums gemerkt, dass ich mir nicht sicher bin, ob es in Richtung Physik weitergeht. Dann hat sich diese Möglichkeit ergeben und ich bin dann dort picken geblieben. Die Denkweise vom Studium bleibt natürlich. Da haben wir zwei eben andere Arten zu denken. Und das ergänzt sich gut. Ich habe auch von Anfang an meinen Senf dazu gegeben und es ist auch leichter so etwas zu zweit zu machen. Jemanden zu haben, mit dem man das ausdiskutieren kann und der einem zur Seite steht.

MeinBezirk-Redakteurin Marion Zelzer war beim Business-Lunch mit Magdalena Truger und Viktoria Schichl (v. r.) in der Pizzeria Galliano. | Foto: Konstantinov
  • MeinBezirk-Redakteurin Marion Zelzer war beim Business-Lunch mit Magdalena Truger und Viktoria Schichl (v. r.) in der Pizzeria Galliano.
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  • Nun sind Sie vor wenigen Wochen umgezogen in die Neutorgasse, warum haben Sie sich dafür entschieden?

Schichl: Wenn Sie unseren alten Laden gekannt haben, dann wissen Sie es – er war einfach viel zu klein. Wir sind uns schon fast gegenseitig auf die Füße gestiegen. Und auch die Rückmeldung von den Kunden bekommen, dass der Umzug eine gute Idee ist. Gestern hat auch eine Kundin zu mir gesagt: Ihr habt ja auch Knöpfe. Das hatten wir vorher auch. Es hat nur keiner gesehen. Darum haben wir uns bewusst dazu entschieden, ein größeres Geschäftslokal zu suchen.

Truger: Die Ladenfläche haben wir gut verdreifacht. Dazu noch Stick- und Nähsachen ins Sortiment genommen. Jetzt wird alles schöner präsentiert. Dadurch finden die Kunden auch mehr und es ist auch heller. Das ist gerade beim Aussuchen von Farben wichtig. 

Zuerst hinter dem Kunsthaus, jetzt in der Neutorgasse: die "Maschenwerkstatt" von Truger und Schichl.  | Foto: Konstantinov
  • Zuerst hinter dem Kunsthaus, jetzt in der Neutorgasse: die "Maschenwerkstatt" von Truger und Schichl.
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  • Welche Art von Kundinnen und Kunden begrüßen Sie in Ihrem Geschäft?

Truger: Eigentlich querbeet. Angefangen von Teenagern bis zur 90-jährigen Stutzenstrickerin. Auch alle Bevölkerungs- und Sozialschichten und Männer, als auch Frauen. Relativ viele auch von auswärts – manchmal verbunden mit einem Graz Besuch, aber eben auch sehr gezielt. Also beim Kunsthaus kamen auch viele Touristen, die sind natürlich aus aller Welt. Spezifisch zu uns sind auch Kundinnen aus Innsbruck und Hamburg mit dem Zug gekommen. 

  • Wie hat sich das "Strickgeschäft" in den zehn Jahren verändert?

Schichl: Selbermachen ist sicherlich im kommen, das betrifft jetzt nicht nur stricken. Auch bei jungen Menschen. Also den ersten Trend hat es schon 2012/13 gegeben, das war der erste Aufschwung wieder. Und dann 2018/19 noch einmal ein aufwärts Trend. So richtig geboomt hat es dann während der Pandemie. Wir haben da kein Loch gehabt. Und da haben wir das Gefühl es hält sich. Dazu tragen auch Social Media und Influencer bei, die Stricken anfangen und verbreiten. 

  • Was wünscht ihr euch für die Zukunft?

Schichl: Wir wünschen uns für Graz, dass die Innenstadt ein gutes ausgewogenes Angebot hat. Dazu wollen wir beitragen. Wir haben auch immer ans Neutorviertel geglaubt. Viele Stammkunden haben auch gesagt, dass wir jetzt näher für sie sind. Wir hoffen, dass wir eine Weile in der Neutorgasse bleiben können. Beklagen können wir uns momentan nicht. 

Truger und Schichl sind geeint in der Leidenschaft zum Stricken.  | Foto: Konstantinov
  • Truger und Schichl sind geeint in der Leidenschaft zum Stricken.
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Im Steckbrief: Magdalena Truger und Viktoria Schichl

Eine Physikerin und eine Geisteswissenschaftlerin haben sich gefunden, um ein Strickgeschäft zu führen. "Ich würde es genauso wieder machen", sagt Viktoria Schichl, die zunächst allein die Maschenwerkstatt gründete. Als Mutter hat sie miterlebt, dass sich ein Unternehmen und Kinder nicht immer leicht verbinden lassen. Sie und Magdalena Truger kennen sich schon lange. So war Schichl früher die Babysitterin von Truger, die schnell anfing, sich am Shop zu beteiligen. Nun leiten die beiden gemeinsam das Geschäft in der Neutorgasse.

Beim Business-Lunch wurde nicht nur die Pizza getestet. | Foto: MeinBezirk
  • Beim Business-Lunch wurde nicht nur die Pizza getestet.
  • Foto: MeinBezirk
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Ristorante Galliano im Univiertel

  • Adresse: Harrachgasse 22, 8010 Graz
  • Telefon: 0316 326232
  • Web: galliano.cc
  • Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 12 bis 21.30 Uhr;

Beschreibung: Das neapolitanische Pizza-Lokal gibt es seit 25 Jahren im Grazer Univiertel. Ihre Spezialität ist "knusprig-frische Pizza" aus dem Steinofen. Aber auch Pasta und Antipasti stehen auf dem Speiseplan. Samstag, Sonn- und Feiertags steht eine "kleine Karte" zur Verfügung.

Das sagt MeinBezirk: Die drei Begriffe rustikal, gemütlich und mit ganz viel Charme, die auf der Website postuliert werden, spiegeln sich in dem Restaurant wider. Beim Business-Lunch wurden Pizza, Pasta und Antipasti getestet. Die Pizza - wie versprochen - wird knusprig und frisch serviert. Wer einmal keine Lust auf Tomatensoße hat, kann auch eine Pizza Bianche mit Fior die Latte oder Trüffelcreme bestellen.

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