Heimgartenverein Grünanger: Ärger im grünen Paradies
Nach wie vor gibt es keine Lösung zwischen den Heimgärtnern am Grünanger und der Stadt Graz.
Ein Ersatzquartier sorgt für Unmut: Wie die WOCHE bereits im November berichtete, müssen zehn Heimgartenparzellen aufgrund des Baus des Murkraftwerkes ihren Standort im Heimgartenverein Grünanger räumen. Auf den ursprünglich genehmigten und direkt angrenzenden Ersatzflächen will die Stadt Graz ein Naherholungsgebiet realisieren, weshalb die Heimgärtner anderswo angesiedelt werden sollen.
Zentralverband an Bord
"Das können wir nicht akzeptieren, da die zehn Parzellen dann von ihrem Stammverein getrennt wären. Außerdem ist das angebotene Grundstück im Bereich der Kirchner-Kaserne noch gar nicht im Eigentum der Stadt Graz", erklärt Walter Wusche, Präsident der steirischen Heimgärtner. Da es in den vergangenen Monaten zu keiner Lösung gekommen ist, hat sich nun auch der Zentralverband der Heimgärtner aus Wien eingeschaltet. "Der Zentralverband besteht nun darauf, dass die Stadt Graz den Pachtvertrag gerichtlich kündigt", führt Wusche aus. Dies sei laut Bundeskleingartengesetz aber nur zum Ablauf eines Kalenderjahres unter Einhaltung einer sechsmonatigen Kündigungsfrist möglich. "Der Vertrag kann frühestens mit 31. Dezember 2018 gekündigt werden", erklärt Wusche.
Keine gerichtliche Kündigung
So weit wollen es die anderen Beteiligten nicht kommen lassen. "Wir sind nach wie vor an einer einvernehmlichen Lösung interessiert und wollen auf keinen Fall gerichtlich kündigen. Die Heimgärtner werden erst umgesiedelt, wenn ein adäquates Ersatzquartier gefunden wurde", betont Katharina Peer, Leiterin der Abteilung für Immobilien der Stadt Graz. Laut Peer arbeite man mit der städtischen Grünraumabteilung und der Energie Steiermark an einem Vorschlag, erst dann sollen Gespräche mit dem Zentralverband aufgenommen werden.
Lösung in einigen Wochen?
Auf WOCHE-Nachfrage meint Energie Steiermark-Sprecher Urs Harnik-Lauris: "Wir haben mit den Beteiligten ein sehr gutes Klima und beim Projekt kommt es zu keinen Verzögerungen. Wir müssen uns auf die Zusagen und Verträge mit der Stadt Graz verlassen können." Auch vonseiten des politisch zuständigen Stadtrats Günter Riegler heißt es, dass man an einer Lösung arbeite, diese aber Zeit in Anspruche nehme, da man mehrere Interessen in Einklang bringen will. Ebenso erklärt Robert Wiener, Abteilungsleiter Grünraum und Gewässer, dass man sich derzeit in einer Umdenkphase befinde und in einigen Wochen mehr dazu sagen könne. Die WOCHE bleibt natürlich dran.
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