Barbara Walzl-Sirk vom Mieterschutz meint: "Rauchverbot würde auch Anrainer betreffen!"

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Rauchverbot – ja? Rauchverbot – nein? Noch immer steht in der Schwebe, wie es um die geplante Regelung einer Gesetzesnovelle im Frühjahr 2018 nun steht. Vergangene Woche forderte an dieser Stelle Waltraud Posch von VIVID, der Fachstelle für Suchtprävention Steiermark, dass es endlich ein einheitliches Verbot brauche.

Regeln bei Lärm

"Wenn das Gesetz kommt, sind gewisse Dinge neu zu bedenken", meint Barbara Walzl-Sirk vom Mieterschutz Steiermark/Graz. "Dann gilt es, klare Regeln aufzustellen für alles, was mit Lärmbelästigung in Zusammenhang stehen könnte."
So meint die Mieterschutz-Zuständige, bei der oft Beschwerden von Anrainern eingehen, dass es natürlich ein normaler Vorgang sei, wenn Raucher nach Einführung eines gastronomischen Rauchverbots vor den Lokalen im Freien miteinander reden würden. "Wenn dies aber zu späterer Stunde passiert, kann es schon sein, dass sich belästigte Anrainer bei uns melden werden."

Sperrstunden anpassen

Im Hochsommer gilt ja die Gastgartenregelung, wonach spätestens um 23.30 Uhr Sperrstunde ist. Im Univiertel haben einige Lokale jedoch längere Öffnungszeiten.
"Der Wirt müsste, wenn das Rauchverbot kommt, die Einhaltung dieser Zeiten, die mit der Gastgartenregelung einhergehen, auch mit den Rauchern anpassen", erklärt Walzl-Sirk. "Die Frage wird sich stellen, wie das im Detail aussieht, wenn der Wirt bis ein Uhr früh offen hat."

Aschenbecher im Freien

Eine weitere Frage, die für Walzl-Sirk zu klären sein wird, ist, wie weit Wirte ihr Lokal dann ins Freie verlagern dürfen.
"Wenn Wirte dann kleine Barhocker mit Aschenbecher vors Lokal stellen, ist das zulässig? Dürfen sie auch draußen Alkohol ausschenken?" Walzl-Sirk fordert hier beim Eintreten der Gesetzesnovelle klare Vorgaben.

Verursacher ermahnen

„Nicht der Wirt, sondern der Verursacher selbst muss bei Lärmbelästigung bestraft werden“, meint Wolfgang Nusshold, Inhaber der Grazer Nachtlokale "Kottulinsky" und „Three Monkeys“ (siehe S. 8/9, Gastro-Branchentalk).
"Die Wirte sind für die Anrainer nun einmal leichter greifbar als die Gäste", entgegnet Walzl-Sirk. "Wer für die Einhaltung welcher Regeln verantwortlich sein wird, sollte aber genau feststehen."

Leserbriefe zu letzter Woche
Als Reaktion auf den Artikel Beim Rauchverbot braucht's endlich Klarheit (Ausg. 15.11.) erreichten uns zahlreiche Leserbriefe.

Positive Effekte

In Italien funktioniert das Rauchverbot nach meinen Erfahrungen problemlos. Und auch in Wien kenne ich Lokale, die seit etlichen Jahren ein generelles Rauchverbot haben. Die Folge davon: Man findet dort jetzt viel schwerer einen Platz – auch für die Lokale ist es ein positiver Effekt, weil die Lokale noch besser besucht sind als in Raucherzeiten.
Georg Halper

Alles beim Alten
Es soll so bleiben, wie es ist, rauchfreie Zonen in Speiselokalen. Und in Cafés soll es der Wirt halten können, wie er es für richtig hält. Wir sind bis jetzt ein freies Land gewesen, sollte aber ein Rauchverbot kommen, würde ich mir wie in einer Diktatur vorkommen.
Sonja Hötzl

Vorbild Nachbarländer

Was soll das Ganze, Rauchverbot wieder kippen? Endlich hat man sich entschlossen, ab Mai 2018 das Verbot einzuführen, nun will die neue Regierung das Gesetz wieder verwerfen? In allen anderen Ländern klappt es, nur bei uns wird Theater gemacht. Bis jetzt mussten keine Wirte schließen, wo Rauchverbot herrscht. Die Raucher müssen halt endlich auf Nichtraucher Rücksicht nehmen, ist das wirklich zu viel verlangt? Dazu kommt noch, dass Rauchen wirklich schlecht für die Gesundheit ist. Ich hoffe, dass wir uns den Nachbarländern anschließen.
K. Kräuchi

Höchste Zeit
Es ist höchste Zeit, dieses Verbot umzusetzen! Wie lange soll der Süchtige noch das Recht haben, mir die Luft zum Atmen zu stehlen? Ich verlange ein sofortiges Rauchverbot an allen Stellen, wo andere Menschen sich aufhalten müssen, wie zum Beispiel Haltestellen.
Waltraude Winkler

Keine Beeinträchtigung
Kein Rauchverbot wird die Gastronomie beeinträchtigen. Wir wohnen drei Monate im Jahr in Italien und es gelingt uns nicht einmal (trotz Rauchverbot), einen Tisch ohne Vorbestellung zu bekommen.
D. Krämer

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