Eine Schule für die Integration

Eine Frau mit ihren Schützlingen: Doro Blancke bei einem ihrer Projekte, dem gemeinsamen Kochen, mit jungen Flüchtlingen. | Foto: Prontolux
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„Beschäftigung ist das Wichtigste für die jungen Männer“, sagt Doro Blancke. Die Keramikkünstlerin aus Ehrenhausen spricht damit die Situation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen an. Die zweifache Mutter lebt seit Kurzem in Graz und hat hier Großes vor. „Wir möchten eine Schule für junge Flüchtlinge ins Leben rufen“, meint die engagierte Dame, der eine aktive Integration und ein gutes Miteinander sehr am Herzen liegt. So leitet sie bereits den Verein „Gib mir deine Hand“ in Ehrenhausen, der durch Workshops und Projekte Asylwerber und Einheimische zueinander führen soll. „Wer in Kontakt tritt, dem werden die Ängste genommen.“ Die Idee für Graz ist nun ein Schulprojekt auf die Beine zu stellen. „Die Wartezeit für einen Asylbescheid kann zwei bis drei Jahre betragen. Eine Zeit, in der die Flüchtlinge arbeiten oder zur Schule gehen könnten.“ Blanckes Gedanke ist, den vorwiegend jungen Männern während dieses Aufenthaltes zu einem Hauptschulabschluss zu verhelfen.

Klare Regeln

Im Gegenzug erwartet sie bereits Deutschkenntnisse auf A1-Niveau für alle, die am Schulprojekt teilnehmen wollen.
„Es muss einfach klare Regeln geben. Erste Sprachkenntnisse und eine Anwesenheitspflicht würde ich voraussetzen“. Geplant wäre dann ein Schulalltag ab 15 Uhr bis abends, mit Fächern wie „Politischer Bildung“, um die unterschiedlichen Strukturen in Ländern zu besprechen. „Diese Dinge mit den Flüchtlingen zu diskutieren sehe ich als notwendig an.“

Freiwillige gesucht

Genauso ist ein Kreativunterricht angedacht, um die einzelnen Begabungen zu fördern, ein psychologisches Betreuungsangebot, und Jugendtreffs, um einen Austausch mit Österreichern herzustellen. Gesucht werden Sponsoren für das Projekt sowie ehrenamtliche Mitarbeiter. „Die Idee ist etwa, pensionierte Lehrer zu engagieren, oder Leute, die ihre freie Zeit sinnvoll nutzen wollen.“ Blancke sieht neben einem guten Weg der Integration auch einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Nutzen hinter der Gründung einer Schule für Flüchtlinge. "Wir können so potenzielle, junge Arbeiter ausbilden. Es gibt genügend Mangellehrberufe in Österreich. Damit muss niemand Angst haben, dass ihm ein Job weggenommen wird." Und vom Erfolg des Projektes ist Blancke überzeugt. Mit "Welcome2school" wurde in der Schweiz bereits ein ähnliches Konzept realisiert. "Dort hat die Umsetzung gut funktioniert. In Graz kommt es nun auf Unterstützer und ehrenamtliche Helfer an!" Die Austin, Pock & Partners GmbH hat bereits ihre Hilfe zugesichert. Der Verein "Gib mir deine Hand" hofft, dass noch viele diesem Beispiel folgen.

Kontakt und Mithilfe:
Verein "Gib mir deine Hand"
Obfrau: doro.blancke@gmx.at

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