Wenn Kritik die Suppe versalzt

Der Grazer Online-Kritiken-Guru Michael Göschl | Foto: Oskar Polak/Sniperpix
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Auf Online-Plattformen wie Facebook, Google und TripAdvisor wimmelt es nur so von "Restaurant-Kritiken", Bewertungen, Beschwerden und Lobgesängen auf Gastro-Hotspots. Und auch in Graz wächst diese Community stetig. Jedermann (und natürlich jede Frau) darf hier in die Rolle des "Gault Millau" schlüpfen und ihre Meinungen und Erlebnisse teilen. Doch: Welches Ausmaß solche Kritiken auf die jeweiligen Gastgeber haben können, zeigte sich erst kürzlich auf der Facebook-Seite "Essen in Graz. Geheimtipps, Empfehlungen". Das Posting einer verärgerten Kundin mündete hier in einem regelrechten Shitstorm gegen eine bekannte Grazer Bäckerei. Wir fragten nach, wie das den Grazer Gastronomen so schmeckt.

Keine Kritik heißt Stillstand

"Auch wir verfolgen regelmäßig unsere Bewertungen auf diversen Plattformen. Man kann sich ein Bild machen, wo man steht, aber auch auf Anliegen oder Beschwerden eingehen und sich ständig verbessern", so etwa Steak-Boutique-Chef Marco Mikulik. Doch: "Es ist sehr leicht, ungerechtfertigte, sehr negative Kritiken zu veröffentlichen und somit einem Betrieb zu schaden." Auch Carl-Chef Philipp Haiges betont hier die Zweischneidigkeit der Situation: "Wenn es nur Lobgesänge gibt, hat man Stillstand. Es ist immer gut, sich laufend zu verbessern und auch kritische Rückmeldungen zu bekommen – persönlich." Persönlich ist das Stichwort des Haubenkochs: "Viele Leute sagen oft kein Wort im Restaurant – kaum sind sie weg, veröffentlichen sie Kritiken, bei denen einem schlecht wird. Das finde ich wirklich frech", so Haiges.

Gelebte Gaumenfreude

Ähnlich sieht es Michael Göschl, einer der vier Administratoren der "Essen in Graz"-Seite: "Uns ist schon bewusst, wie groß die Verantwortung als Leiter dieser Seite mit mittlerweile 15.000 Teilnehmern geworden ist", so Göschl, der schon eine kleine Berühmtheit in der Grazer Online-Kritiker-Welt ist. "Meine Oma hat schon immer gesagt: ‚Wennst nicht irgendetwas Gutes zu sagen hast, dann halt lieber gleich das Goscherl‘", so der ehrliche Freizeitgourmet. Aber: "Ich esse einfach gerne gut und sehe es wirklich nicht ein, wieso ich mich rechtfertigen soll, wenn mir einmal etwas nicht schmeckt und ich das sage. Es ist ja mein subjektives Empfinden", so der Feinschmecker. "Der Sinn unserer Seite ist es, Empfehlungen abzugeben und kulinarische Highlights in und rund um Graz mit anderen Leuten zu teilen. Das versuchen wir auch den Usern zu vermitteln."

Der Grazer Online-Kritiken-Guru Michael Göschl | Foto: Oskar Polak/Sniperpix
"Kritik ist gut, aber persönlich": Philipp Haiges über die Vor- und Nachteile der Online-Kritiken. | Foto: prontolux
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