Nein zu Feinstaub-Ticket für Graz

Sie fahren rein und raus: Täglich kommen um die 90.000 Pendler in die Landeshauptstadt. | Foto: J. Konstantinov
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Die Kürzung der Pendlerpauschale zugunsten günstigerer Öffi-Tickets sorgte als Vorschlag von Viktor Larissegger, Regionalstellenleiter der WK Graz, in der letzten WOCHE-Ausgabe für Aufsehen. Franz Gosch, Obmann der Pendlerinitiative und AK-Steiermark-Vizepräsident, reagierte prompt auf den Artikel.

Keine Kürzung

"Eine Kürzung ist nicht angebracht. Die Mehrheit der Pendler hat durch die Ausdünnung des öffentlichen Verkehrs im ländlichen Raum keine adäquate öffentliche Verbindung zur Verfügung. Außerdem wäre es ein direkter Griff in die Geldbörsen der Pendler." Rund um das Thema Pendlerpauschale und City-Maut – von der WOCHE thematisiert – melden sich auch Bürgermeister in Graz-Umgebung (GU) zu Wort.

"GU nicht bestrafen"

"Es gibt viel bessere Konzepte als eine City-Maut, die wäre quasi eine Ultima Ratio, wenn überhaupt", sagt etwa Erich Gosch, Bürgermeister von Feldkirchen. "Da würde sich die Stadt ins eigene Fleisch schneiden und eine stark wachsende Region wie GU mit einer Maut auch noch bestrafen." Und der Politiker wisse nicht, wo die Autos der rund 90.000 Pendler nach Graz dann stehen würden. "Das ginge sich ja nicht einmal mit riesigen P&R-Anlagen, die ohnehin fehlen, aus."

Lkw-Zusteller als Problem

Außerdem kritisiert Gosch, dass die Zusteller-Lkw für Verkehrschaos sorgen können. "Solange manche Lkw gerade mal ein paar Pakete zustellen und nicht ausgelastet sind, brauchen wir, die alles bestellen, uns auch nicht wundern, dass so viel Schwerverkehr durchrollt. Der öffentliche Verkehr muss ausgebaut werden."

Nein zu Feinstaub-Ticket

Josef Neuhold, Bürgermeister von Weinitzen, und Helmut Weber, Bürgermeister von Gratkorn, stimmen zu: "Es braucht bessere ÖV-Anbindungen nach Graz." So könnten zudem Angebote für den Umstieg auf die Öffis geschaffen werden. Sandra Krautwaschl, Umweltsprecherin der Grünen im Landtag, forderte in der WOCHE dazu im Februar ein Winter-Ticket für Graz und GU: "Die zigtausenden Einpendler spielen bei der Luftverschmutzung in Graz eine entscheidende Rolle – deshalb braucht’s einen einheitlichen Tarif zumindest in der ,Feinstaubsaison‘ im Winter um den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen", so Krautwaschl.
Dieses Feinstaub-Ticket wurde nun vom Umwelt- und Verkehrslandesrat Anton Lang abgelehnt, da ein solches Ticket aus Gründen der Tarifgerechtigkeit steiermarkweit angeboten werden müsste. Dadurch wäre laut Lang mit zwei Millionen Euro Einnahmeverlust zu rechnen. Krautwaschl kritisiert, dass das Problem zu wenig ernst genommen werde und meint: "Wenn es um die Gesundheit und Klimaschutz geht, sind die rund zwei Millionen aus meiner Sicht zu rechtfertigen. Mit dem investierten Geld könnte man die Auswirkungen eines Feinstaub Tickets evaluieren und die Erkenntnisse für weitere Maßnahmenplanung verwenden. Eine Investition in eine gesunde Zukunft, die es wert wäre."

von V. Schaupp/C. Hofer/N. Schemmerl

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