Philip Streit zum Thema Unglücksnachrichten: So wappnen Sie sich für Negatives

Kinder sollten kontrolliert Nachrichten konsumieren. | Foto: Shestakoff/Fotolia
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Die Welt und die Nachrichten sind täglich voll von Unglück und Katastrophen. Man fühlt sich richtig überschwemmt, unwohl und macht sich Sorgen, wie sich das auf die Kinder auswirkt. Glaubt man aber internationalen Statistiken, wird die Welt tatsächlich täglich besser. Das Negative überwiegt jedoch, weil es einfach "mehr zieht". Der Mensch ist von seiner Veranlagung her so eingerichtet, dass er auf negative Emotionen intensiver reagiert als auf positive. Diese entfalten dann ungeheure Energie, um sich selbst und anderen zu helfen. Man spricht dabei von sogenannten Mitgefühlseffekten. Die Forschungswelt ist sich einig, dass Kinder mit negativen Meldungen wesentlich schlechter umgehen können. Daher braucht es Schutz, das Eingreifen und das Verantwortungsbewusstsein von Erwachsenen.

Tipps vom Familienflüsterer

Philip Streit gibt Tipps, was Sie tun können, um mit Unglücksnachrichten gut umzugehen.
1. Checken Sie sich selbst, auch gemeinsam mit Ihrem Partner. Können Sie sich distanzieren?

2. Behalten Sie Ihre Empfindungen nicht für sich. Teilen Sie diese mit anderen. Das erleichtert und schafft neue Handlungs- und Denkmöglichkeiten.

3. Seien Sie wachsam bei Ihren Kindern und überprüfen Sie, wie viel Sie an uneindeutigen Medien konsumieren.

4. Lassen Sie kleine Kinder nie unbegleitet alleine fernsehen.

5. Schalten Sie einfach ab, wenn es Ihnen zu viel ist, und wählen Sie positive Sendungen.

6. Schauen Sie, dass Sie zur Ruhe kommen, wenn Sie eine schlechte Nachricht bekommen haben oder mit anderen geteilt haben.

7. Fokussieren Sie sich nachher auf positive Dinge. Bemerken Sie kleine, gute Dinge und führen Sie ein Glückstagebuch.

8. Helfen Sie auch Ihren Kindern, indem Sie ihnen kleine, positive Überraschungen erreichen.

Der Experte
Dr. Philip Streit

Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut sowie Lebens- und Sozialberater. Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz. Es ist das größte Familientherapiezentrum in der Steiermark.
Telefon: 0316/77 43 44
Web: www.ikjf.at
Im Jänner 2016 hat er das „M42“, das neue Begegnungs- und Therapiezentrum des Institutes in der Moserhofgasse, eröffnet.
Ihre Anregungen und Fragen richten Sie bitte an redaktion.graz@woche.at oder per Post an „WOCHE Graz“, Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz.

Kinder sollten kontrolliert Nachrichten konsumieren. | Foto: Shestakoff/Fotolia
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