Alle Fäden in der Hand – Friederike Weitzer im Gespräch

Vermittlerin, Mutter, Ehefrau, Konsulin, Großmutter, Hotelleiterin: So vielfältig sind und waren die verschiedenen Rollen und Aufgaben von Friederike Weitzer. | Foto: Prontolux
  • Vermittlerin, Mutter, Ehefrau, Konsulin, Großmutter, Hotelleiterin: So vielfältig sind und waren die verschiedenen Rollen und Aufgaben von Friederike Weitzer.
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Seit 1995 engagiert sich die 71-jährige Grazerin, ehemalige Hotelleiterin, vierfache Mutter und Großmutter bei verschiedenen wohltätigen Vereinen ehrenamtlich. Im Interview schildert uns Friederike Weitzer von diplomatischem Geschick in der Familie bis hin zum Honorarkonsulat.

Von 1963 bis 2003 haben Sie an der Seite Ihres Mannes die Grazer Hotel-Institution Weitzer ausgebaut. Welche Rolle haben Sie hier gespielt?
Meine Funktion war hauptsächlich eine beratende. Bei wichtigen Fragen und Aufgaben habe ich so meinen Mann unterstützt und bin ihm zur Seite gestanden.

Sie waren also quasi die starke Frau hinter dem erfolgreichen Mann?
Ja – und ich habe immer gerne akzeptiert, mich eher im Hintergrund zu halten. Ich glaube, da wächst man einfach so hinein. Später, als dann mein Sohn das Unternehmen übernommen hat, habe ich dann auch die vermittelnde Position eingenommen.

Vermittlung zwischen Jung und Alt?

Genau, obwohl mein Mann sehr modern gedacht hat und stets bemüht war, das Unternehmen auf den neuesten Stand zu bringen, war es für ihn dann natürlich schwierig, die Zügel loszulassen und zu sehen, dass nun manches anders gemacht wird.

Wie schwer ist es Ihnen selbst gefallen, die Zügel loszulassen?
Nicht allzu schwer. Ich habe eben dazwischengestanden und habe Verständnis für beide Seiten gezeigt. Es war gut, dass nun eine neue Generation kommt, mit neuen Bedürfnissen und einfach einem neuen Geschmack – das ist einfach einmal so. Und: Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass sich die ältere Generation dann zurückzieht. Jede Generation hat schließlich ihre besonderen Aufgaben.

Welche Aufgabe hatte Ihre Generation?

Wenn ich denke, der Großvater von meinem Mann hat das Unternehmen von einem Pachtbetrieb in einen soliden, gut laufenden Stadtbetrieb ausgebaut. Die nächste Generation, mein Schwiegervater, ist in die Kriegszeit gefallen – seine Frau musste das inzwischen führen und danach war das Haus besetzt. Ab 1955 hat er dann alles wieder neu in die Höhe bringen müssen. Und mein Mann und ich haben dann die Modernisierung und die Vergrößerung des ganzen Unternehmens über 40 Jahre lang betrieben.

Im Unternehmen haben Sie sich eher im Hintergrund bewegt, ehrenamtlich waren Sie aber schon seit 1995 voll im Vordergrund.
Ja, 1995 bin ich zur SOS-Gemeinschaft dazugekommen und mit der Zeit bin ich da hineingewachsen. 2000 war ich Gründungsmitglied des "Inner Wheel Club", einem Frauenverein in Zusammenhang mit dem Rotary Club, seit 2008 bin ich beim Volkskundemuseum im Vorstand des Vereins "Freunde des Volkskundemuseums" und seit 2005 bin ich Honorarkonsulin für Dänemark. 2005 habe ich daneben mein Studium in Anglistik und Ethnologie abgeschlossen.

Zwei dieser Vereine bestehen ausschließlich aus Frauen – wieso?
Ich glaube, wir Frauen hatten es dann irgendwann satt, immer nur die Brötchen oder die Kuchen für die Veranstaltungen, die die Männer organisierten, zu machen und wollten auch selber etwas auf die Beine stellen.

Stichwort Frauenquote: Ihre Meinung dazu?
Frauenquoten sind sicher oft wichtig, leider aber immer öfter mit einem negativen Image behaftet. Das Gute ist, dass wir sie im Betrieb nicht benötigen. Die Hälfte der Führungspositionen von den Direktionen bis hin zu den Reservierungsleitungen ist bei uns weiblich.

Steckbrief:

Geboren am 16.10.1946
Seit 1963 Hotelunternehmerin an der Seite von Hans Weitzer
Seit 1995 ehrenamtlich bei der SOS-Gemeinschaft
Seit 2000 Gründungsmitglied des IWC
Seit 2005 Honorarkonsulin von Dänemark 

WOCHE-WORDRAP:

Mein erster Gedanke nach dem
Aufstehen
... was darf ich nicht vergessen, was habe ich heute alles vor?
Übernachten möchte ich gerne ... zu Hause.

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