Diskriminierung in der Steiermark: Fälle steigen an
Antidiskriminierungsbericht zeigt ein Mehr an gemeldeten Fällen.
Der aktuelle Bericht der Antidiskriminierungsstelle für das Jahr 2016, der gestern von Soziallandesrätin Doris Kampus, Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner und der Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, Daniela Grabovac, vorgestellt wurde, zeigt ein neues Hoch an gemeldeten Fällen. Insgesamt 787 Anfragen wurden gezählt, was einer Steigerung von elf Prozent zum Jahr 2015 entspricht.
Davon automatisch auf mehr Diskriminierungen zu schließen, sei laut Grabovac aber nicht richtig: "Das wäre ein falscher Schluss. Das Gegenteil ist der Fall: Es gibt ein Problembewusstsein, dem man sich bei uns stellt."
Altersdiskriminierung steigt
Die häufigsten Gründe für Diskriminierung waren im Vorjahr die ethnische Herkunft (38,18 Prozent), Religion (15,19 Prozent) sowie die soziale Herkunft (8,26 Prozent). Auf den Punkt Mehrfachdiskriminierung entfielen 12,68 Prozent der Fälle. "Gerade Politiker sollten sich daher ihrer Vorbildwirkung bewusst sein und nicht dazu verleiten lassen, Inländer gegen Ausländer auszuspielen", so Kampus.
Im Rahmen der Präsentation wurde auch eine Rückschau auf die Statistik der vergangenen fünf Jahre gehalten: Demnach konnten 2.747 Fälle behandelt werden, davon waren zu 46 Prozent Frauen betroffen und zu 54 Prozent Männer. Verfestigt hat sich dabei vor allem das Problem der Altersdiskriminierung. Hohensinner: "Hier müssen wir genauer hinsehen und sensibilisieren."
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