Kooperation von Polizei, Wirtschaft und TU Graz für mehr Sicherheit

Ein Plus von 31 Prozent im Bereich der Cyberkriminalität – diese alarmierenden Zahlen sind einer der Gründe für die künftige Partnerschaft der Polizei, Wirtschaftskammer und Technischen Universität Graz. Im Rahmen der "Gemeinsam.Sicher"-Strategie sollen Unternehmen gezielt über Gefahren und Präventionsmaßnahmen informiert werden.

Kooperation von Polizei, Wirtschaft und Wissenschaft

"Im verganen Jahr kam es zu einem Schaden in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und auch die Betriebsspionage ist ein wichtiger Aspekt", erklärt Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk die Notwendigkeit nach Information und Aufklärung der Unternehmen. "Es geht darum, das subjektive Sicherheitsempfinden zu steigern und sich durch die Kooperation zu vernetzen", betont Landespolizeidirektor Josef Klamminger. Die TU Graz soll durch ihr wissenschaftliches und technisches Know-how helfen, Cyberkriminalität zu verhindern oder dieser vorzubeugen. "Wir unterstützen diese Aktion sehr gerne, denn sichere und verlässliche Systeme sind für Firmen ein entscheidender Faktor. Wir werden gemeinsam an strategischen Maßnahmen arbeiten sowie im Bereich der Prävention und Schulung tätig sein", so TU-Vizerektor Horst Bischof.

Information und Prävention

Das Ziel der Stärkung der Kriminalprävention soll durch vermehrte Informationstätigkeit, gezielte Aufklärungsarbeit und neue Angebote erreicht werden. Dabei werden etwa Sicherheitskoordinatoren als Kontaktpersonen eingesetzt. Sie sollen als eine Art Vetrauenspolizist für die Unternehmer fungieren sowie Rat und Informationen aus erster Hand bieten. Weiters wird auch ein neuer Informationsdienst über soziale Medien installiert, der sicherheitsrelevante Hinweise wie Ladendiebstahl, Trickbetrug oder Falschgeld schnell zu ihren Adressaten bringen soll. Zunächst wird dies über die Facebookseite von "Gemeinsam.Sicher in Graz" laufen, weitere Informationskanäle sollen folgen.
Die Präventions- und Informationsangebote von Polizei und Wirtschaftskammer sollen weiter ausgebaut werden, ergänzt durch spezielle Schulungs- und Seminarangebote.
Das Projekt steht unter der Leitung von Chefinspektor Werner Miedl, der auch Obmann des Vereins "Gemeinsam.Sicher" in der Steiermark ist und bereits einige Initiativen wie etwa die "Sicherheitsinseln" umgesetzt hat. Bei diesem kennzeichnen Unternehmen ihr Geschäftslokal als "Sicherheitsinsel", was bedeutet, dass sie dort ohne Konsumzwang Hilfe bekommen können. "Wir sind zu gutgläubig, Betrug kann jeden von uns treffen", betont Klamminger abschließend und appelliert an alle, sich umfassend beraten zu lassen.